Das Presse- und Oberbürgermeisterbüro informiert:
Gebäude in Pölbitz soll abgerissen werden
Die Stadt kündigt zum 30. Juni das sogenannte „Regenbogenhaus". Insbesondere gravierende Mängel beim Brandschutz lassen den weiteren Betrieb als Unterkunft nicht mehr zu. Für die derzeitigen Bewohner soll nun anderer Wohnraum gefunden werden.
Die Stadtverwaltung Zwickau war bisher davon ausgegangen, dass der Betrieb trotz baulicher Mängel mittelfristig noch geduldet werden kann. Vor Ort mussten jedoch gravierende Defizite festgestellt werden. So entsprechen nicht nur die technischen Einrichtungen, die teilweise durch die Nutzer umgebaut oder ergänzt wurden, nicht den gültigen Vorschriften. Als problematisch ist einzuschätzen, dass wichtige Bauteile nicht feuerhemmend sind. Zu diesen gehören beispielsweise die Trennwände oder die Bodenbeläge. Erschwerend kommt hinzu, dass eine Sicherheitsbeleuchtung ebenso fehlt wie Rauchschutzabschlüsse in den Fluren. In den Außenwänden sind außerdem asbesthaltige Bauteile verwendet worden.
In der baufachlichen Stellungnahme eines unabhängigen Architekten, der durch die Stadtverwaltung hinzugezogen worden war, heißt es zusammenfassend: „Eine bauliche Ertüchtigung der Gebäudeteile gemäß den Forderungen der SächsBO und SächsBeBauR käme einem Komplettersatz der vorhandenen Bausubstanz gleich. Die betrifft die Tragkonstruktion, Außenwände, Trennwände, Unterdecken, Bodenbeläge, Türen sowie die komplette Elektroinstallation." Eingeschätzt wird in der Stellungnahme vom 11. März diesen Jahres schließlich, dass der Komplettabriss bevorzugt werden sollte.
Die Baracke in der Büttenstraße war in den 70er Jahren in Leichtbauweise für den zeitweiligen Aufenthalt von Arbeitern errichtet worden. Anfang der 2000er Jahre vermietete die Standortentwicklungsgesellschaft Zwickau (SEZ) das Gebäude, das vom privaten Mieter fortan als Unterkunft für sozial Schwache weitervermietet wurde. Diese Nutzung setzte sich auch fort, nachdem eine neue Mieterin in das Vertragsverhältnis eingetreten war. Mit der Liquidation der SEZ gelangte das Eigentum an dem Bauwerk 2008 neben den bis dato der SEZ GmbH gehörenden Grundstücken an die Stadt Zwickau.
Der derzeitigen Mieterin wurde heute die Kündigung zugestellt. Die ursprüngliche Idee, ihr ein anderes Gebäude anzubieten, mit dem der Betrieb fortgesetzt werden kann, zerschlug sich. Es konnte kein geeignetes Objekt in Zwickau gefunden werden. Die Stadtverwaltung sucht daher nun nach Wohnungen für die bisherigen Bewohner. Zudem wurde das Landratsamt informiert, das „Regenbogenhaus" künftig nicht mehr für Zuweisungen für Übernachtungsmöglichkeiten zu nutzen. Eingeholt werden nun Angebote für den Abriss. Sobald diese vorliegen, wird entschieden, wann der Rückbau erfolgt.