Ausstellungsdauer 9. Februar bis 12. Mai 2013
Max Pechstein (1881-1955) gehörte als Mitglied der Künstlergruppe „Brücke" zu den Wegbereitern des Expressionismus in Deutschland und ist durch seine farbigen Figurenbilder und Landschaften bekannt. Die Ausstellung „Max Pechstein auf Reisen. Utopie und Wirklichkeit" präsentiert den Künstler aus einer neuen Perspektive und legt den Fokus erstmals auf diejenigen Werke, die auf den zahlreichen Reisen des Künstlers basieren. Immer wieder kehrte er seinem Atelier in Berlin den Rücken, um mehrere Wochen lang in die Natur und in das Leben der Einheimischen einzutauchen.
Die Ausstellung zeigt viele bisher noch nie präsentierte Bilder, darunter zahlreiche Reiseskizzen und Seiten aus den Reisebüchern. So werden anhand der Werke die Aufenthaltsorte Pechsteins nachgezeichnet: die Moritzburger Teiche bei Dresden, Nidden auf der kurischen Nehrung, Leba in Pommern und die Reisen nach Italien, in die Südsee, die Schweiz oder nach Südfrankreich. Die Werke spiegeln auf außergewöhnliche Weise die Faszination Pechsteins für die Landschaft und die Lebensweise ihrer Bewohner. Zeitgenössische Fotografien, Zitate sowie gestaltete Briefe und Postkarten des Künstlers spiegeln die Einheit von Kunst und Leben, die Pechstein darstellen wollte und die er fern der Zivilisation zu finden suchte.
„Der Kopf ist wie eine Wasserflasche, man muss immer wieder auffüllen", dieses Briefzitat beschreibt vielleicht am besten die ständige Suche nach Personen und Orten, die Max Pechsteins hochgespannte Erwartungen erfüllen könnten. Die Ausstellung macht erstmals deutlich, dass Pechstein sein Leben und seine Kunst - und dazu gehören auch die später geschriebenen Erinnerungen - als ein Gesamtkunstwerk inszenierte.
In der Ausstellung findet man viele Bilder mit biografischen Bezügen, wie etwa das bisher noch nie gezeigte Gemälde „Lotte mit Kopftuch", das die erste Ehefrau des Künstlers zeigt. Die Ähnlichkeit Alexander Pechsteins mit seiner Großmutter wird man hier unschwer erkennen.
Höhepunkte des vielfältigen Begleitprogramms:
Ein besonderes Highlight ist etwa die Lesereise mit Julia Pechstein, der Enkelin des Künstlers, am 3. März 2013, 15 Uhr. Sie liest aus den Erinnerungen ihres Großvaters und präsentiert die historischen Reiseorte.
Am 10. April 2013, 18 Uhr hält Alexander Pechstein einen Vortrag zum Thema „Ein Enkel erinnert sich". Alexander Pechstein ist ein besonderer Kenner des Werks seines Großvaters und berichtet in seinen persönlichen Erinnerungen an „Maxe"
über das bewegte Leben des berühmten Expressionisten.