Max Pechstein und die deutsche Moderne - Vortrag in den Kunstsammlungen Zwickau

veröffentlicht am: 14.02.2013

Das Kulturamt informiert:

Vortrag von Prof. Aya Soika in den Kunstsammlungen Zwickau

Über Max Pechstein und die deutsche Moderne referiert am Sonntag, dem 24. Februar 2013 um 15 Uhr in den Kunstsammlungen Zwickau Prof. Dr. Aya Soika. Was war Pechsteins Rolle innerhalb einer deutschen klassischen Moderne? Diese Frage soll sowohl im historischen Kontext der zeitgenössischen Wahrnehmung als auch rückblickend beantwortet werden. Anlass des Vortrages ist die Sonderausstellung „Max Pechstein auf Reisen", die am 8. Februar eröffnet wurde.

Max Pechstein wird in der zeitgenössischen Rezeption bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten durchweg als ein bedeutender Vorreiter der Moderne gewürdigt. Er gilt nicht nur als Führer der Künstlergemeinschaft Brücke, der er bis Mai 1912 als Mitglied angehört, sondern auch als der wichtigste Vertreter der Neuen Secession und als bedeutender Repräsentant des Expressionismus. Entgegen der verbreiteten Vorstellung, dass die Moderne durchweg vernichtend kritisiert worden sei, zeichnet sich Pechsteins künstlerische Position seit Anfang der 1910er Jahre durch Erfolg und Anerkennung aus. Der Kunstkritiker Max Deri sieht in Pechstein „den stärksten Vorläufer" der neuen Kunstrichtung. 1914 bezeichnet Wilhelm Hausenstein ihn als den „Begabtesten" unter den Expressionisten.

Aya Soika hat in Berlin und Cambridge studiert und lehrt seit 2005 an der Berliner Privat-Universität ECLA of Bard. Sie ist die Autorin des Werkverzeichnisses der Ölgemälde Max Pechsteins (München 2011, herausgegeben von der Max Pechstein-Urheberrechtsgemeinschaft) und einer kulturhistorischen Max Pechstein-Biographie (Berlin/New York 2012, gemeinsam mit dem Historiker Bernhard Fulda). Derzeit arbeitet sie an einer Publikation zum Expressionismus und Erstem Weltkrieg.

Die Ausstellung „Max Pechstein auf Reisen. Utopie und Wirklichkeit", die in den Kunstsammlungen Zwickau präsentiert wird, legt den Focus erstmals auf die Arbeiten aus seiner gesamten Schaffenszeit, die auf den zahlreichen Studienfahrten und Reisen des Künstlers basieren. Sie ist ein Blick in die Natur und auf ihre Bewohner, mit den Augen von Max Pechstein gesehen. Ausgestellt sind etwa 140 Arbeiten auf Papier, darunter gestaltete Postkarten, Briefe, Seiten aus den Reisebüchern, Illustrationen zu exotischen Reiseromanen sowie etwa 15 Ölgemälde. Die Ausstellung ist bis 12. Mai zu sehen.

Der Eintritt zum Vortrag kostet 8 Euro und berechtigt zum Besuch der Ausstellung.

 

Max Pechstein, 1921/ Foto: Minya Diez-Dührkoop/ © 2013 Pechstein Hamburg/ Tökendorf
Choegalls, 1917/ Öl auf Leinwand/ Kunstsammlungen Zwickau