Uraufführung des 3. Satzes von Schumanns Jugend-Sinfonie
Am 22. Mai jährt sich der 200. Geburtstag von Richard Wagner. Das alljährliche Zwickauer Schumann-Fest, das diesmal vom 2. bis 23. Juni 2013 gefeiert wird, steht in diesem Jahr unter dem Motto „Schumann und Wagner". Damit stellt die Robert-Schumann-Stadt das enge kollegiale Verhältnis der beiden großartigen Komponisten in den Mittelpunkt eines Programmes, das ein abwechslungsreiches Spektrum bietet. Dieses reicht von Bühnenwerken und Orchesterkonzerten über Lieder bis zur Klaviermusik mit Operntranskriptionen. Kinderveranstaltungen, eine Ausstellung zum Motto des Schumann-Festes sowie eine Tagung zum Thema „Schumann, Wagner und die Neudeutschen" runden das Programm ab.
Den glanzvollen Beginn markiert die Aufführung der Wagner-Oper Tannhäuser im Zwickauer Gewandhaus am 2. Juni. Besonders gespannt dürften Musikliebhaber auf das Festkonzert am 7. Juni im Konzert- und Ballhaus „Neue Welt" sein. Unter anderem bringt die Chursächsische Philharmonie zwei im Jahr 1832 entstandene Werke auf Originalinstrumenten zu Gehör: Wagners Sinfonie C-Dur und Schumanns Jugend-Sinfonie g-Moll. Deren 3. Satz ist als Uraufführung in Zwickau zu erleben!
Die Verleihung des Robert-Schumann-Preises der Stadt Zwickau an den schwedischen Geiger Ulf Wallin und den amerikanischen Musikwissenschaftler Jon W. Finson erfolgt am 8. Juni, dem Tag, an dem Schumanns Geburtsstadt den 203. Geburtstag des romantischen Komponisten feiert. Gespannt sein dürfen die Besucher des Schumann-Festes auch auf zwei besondere Aufführungen am 16. Juni in der Hofstube des Schlosses Osterstein: An diesem Tag ist Schumanns Oper „Genoveva" im Papiertheater zu erleben.
In reizvoller musikalischer Gegenüberstellung: Die Werke zweier kollegial verbundenen Individualisten
Zwickau ist also auch in diesem Jahr eine Reise in Sachen Musik wert. Denn schon das Motto „Schumann und Wagner" dürfte für Musikliebhaber ein Versprechen sein, in der Robert-Schumann-Stadt das Besondere zu finden: Die Gegenüberstellung derartig kreativer Individualisten und Ausnahmekünstler, die kollegial miteinander verbunden waren, ist für die Programm-Macher Herausforderung und Freude zugleich. Herausgekommen ist ein anspruchsvolles und sehr abwechslungsreiches Veranstaltungsangebot, das auch Vermerke trägt wie „Uraufführung" oder „Premiere". Ein vertiefter Blick in den derzeit noch im Druck befindlichen Flyer verrät, dass es sich lohnen wird, rechtzeitig Karten zu bestellen. Der Kartenvorverkauf startet in dieser Woche.
Richard Wagner und Robert Schumann waren seit Anfang der 1830er Jahre miteinander bekannt und pflegten engen kollegialen Austausch. Wagner war Mitarbeiter an Schumanns Neuer Zeitschrift für Musik. Beide traten 1832 als Sinfoniekomponisten an die Öffentlichkeit, ließen ihre jugendlichen Versuche dann aber unveröffentlicht. In den gemeinsamen Dresdner Jahren 1844 bis 1849 entstand Wagners Tannhäuser und Schumanns Genoveva. Das Zwickauer Schumann-Fest 2013 stellt nun Werke beider Komponisten in ihrem Beziehungsreichtum und ihrer Individualität gegenüber. Es erklingen dabei besonders die Werke Schumanns, deren Kenntnis für Richard Wagner zu belegen ist: das Klavierquintett op. 44, die Oper Genoveva, die Nachtstücke op. 23 und die Heine-Ballade Die Grenadiere.
Das Robert-Schumann-Haus, in dem eine Reihe von Veranstaltungen stattfinden werden, besitzt in seiner weltweit größten Schumann-Sammlung auch interessante Kostbarkeiten zum Thema Wagner. Richard Wagners Stieftochter Nathalie Planer wohnte in den 1860er Jahren in Zwickau. Seine 1842 uraufgeführte Oper „Rienzi" geht zurück auf einen 1836 im Zwickauer Verlag Gebr. Schumann in deutscher Sprache erstveröffentlichten Roman von Bulwer.
Einzigartige Zwickauer Programmangebote: Sehr spezielle Uraufführungen und Premieren
Im Festkonzert am 7. Juni werden die Jugendsinfonien beider Komponisten auf Originalinstrumenten zu hören sein. Beide entstanden 1832 und wurden zwar von den Komponisten aufgeführt, dann aber nicht veröffentlicht. Schumanns sogenannte „Zwickauer Sinfonie" erklingt dabei als Uraufführung mit den bisher unveröffentlichten Schluss-Sätzen. Schumanns Entwürfe dazu sind überliefert, der Leipziger Komponist Olav Kröger hat die Aufgabe übernommen, sie zur Aufführung einzurichten.
Ebenfalls speziell für das Schumann-Fest entstand eine von den Dokumenten zur Leipziger Uraufführung ausgehende Papiertheater-Inszenierung von Schumanns einziger Oper Genoveva. Dafür verantwortlich zeichnet die Hallenser Papiertheater-Künstlerin Christina Siegfried, die auch Mitarbeiterin am Projekt der Schumann-Briefedition ist. Als historisch angemessene Örtlichkeit für die zwei Aufführungen im intimen Rahmen am 16. Juni wurde dazu die Kleine Hofstube im Schloss Osterstein ausgewählt.
Eine Premiere ist auch beim musikalisch-dramatischen Abend mit dem Schauspieler Johannes Gärtner und dem koreanischen Pianisten Chul Kyu Jung zu erleben: zu hören ist ein von dem mit Schumann befreundeten Leipziger Komponisten Heinrich Enke komponiertes Potpourri über Motive aus Schumanns Oper Genoveva. Das Noten-Material dazu wurde aus den Niederlanden besorgt.
Am Ende des Festes steht ein Jazz-Abend mit dem Trio der aus Russland stammenden Jazz-Pianistin Lora Kostina. Die Musiker haben ihr Wagner-Programm durch Jazz-Bearbeitungen zu Schumann ergänzt. Moderiert wird es vom Schauspieler Stefan Kaminsky.
Vorverkauf ab 25. Januar 2013: Wo gibt es die Eintrittskarten?
Die Karten für das Festkonzert am 7. Juni sind an allen CTS-Vorverkaufsstellen erhältlich, das sind z.B. viele Tourist-Informationen, Ticket-Shops. Vollständige Infos unter: http://www.eventim.de/.
Für die Opernaufführung am 2. Juni und das Sinfoniekonzert am 13. Juni verkauft das Theater Plauen-Zwickau die Karten.
Für alle anderen Veranstaltungen können die Tickets im Robert-Schumann-Haus am Hauptmarkt 5 und in der Tourist-Information Zwickau in der Hauptstraße 6 erworben werden.