„Osanna" von 1482 dürften schon Martin Luther und Thomas Müntzer gehört haben
Am Sonntag weihen Landesbischof Jochen Bohl und der Zwickauer Superintendent Eberhard Dittrich die Glocken der Katharinenkirche. Wie die evangelisch-lutherische Kirchgemeinde und das Regionalkirchenamt mitteilen, umfasst das Geläut der im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnten Kirche nun wieder vier Glocken, nachdem der Neuguss von zwei Glocken nach historischem Vorbild in der Glockengießerei Bachert, Karlsruhe, am 10. August in guter klanglicher und optischer Qualität gelungen ist. Zum Geläut gehören außerdem eine „Friedensglocke" von 1961 und die 1482 von Oswald Hilliger in Freiberg gegossene, 2,81 Tonnen schwere Glocke „Osanna" mit der Abbildung der Heiligen Katharina. Diese Glocke gehört zu den bedeutendsten und ältesten großen Läuteglocken Sachsens. Man kann davon ausgehen, dass sowohl Martin Luther, als auch Thomas Müntzer diese Glocke gehört haben, als sie in Zwickau predigten.
Am 23. September sollen diese Glocken nun in einem Festgottesdienst um 14.00 Uhr vor der Katharinenkirche durch den Landesbischof und den Zwickauer Superintendenten geweiht werden. Bereits gegen 13.40 Uhr setzt sich der Festzug an der Katharinenstraße, Ecke Ring/Max-Pechstein-Straße in Bewegung und wird kurz vor 14.00 Uhr an der Katharinenkirche eintreffen.
Die Restaurierung und Wiederherstellung des Geläuts gehört zum Bauabschnitt Instandsetzung des Turmtragwerkes, der hiermit abgeschlossen wird. Die Maßnahmen hatten einen Kostenumfang von insgesamt 399.000 € und wurden durch den Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, das Land Sachsen, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und die Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens gefördert.