Open-Air-Gottesdienst, Blasmusik, Maxi Arland, Hard-Polka und SK5
Immer noch Hauptmarkt, Sonntagmorgen. Der Szenenwechsel kann größer nicht sein. Dazwischen liegt eine logistische Meisterleistung von Bühnenarbeitern, Reinigungsdiensten, dem Veranstaltungsservice Ralf Schwartz und vielen Helfern der Zwickauer Kirchen.
Sonnenhüte, sommerleichte Kleidung, Schirme bestimmen schon weit vor Beginn des Ökumenischen Gottesdienstes (10 Uhr) das Bild auf dem Hauptmarkt. Er wird wohl als der wärmste und sonnigste in die bisherige Stadtfestgeschichte eingehen. Die Veranstaltung gehört von Beginn an, also seit 2002, zu den festen Stadtfest-Programmpunkten. In diesem Jahr waren rund 2500 Menschen zu früher Stadtfest-Stunde gekommen, diesmal war allerdings die schattige Peripherie sehr gefragt. Die Predigt, gehalten von Pfarrerin Christine Pietsch von der Herrnhuter Brüdergemeine drehte sich um das Thema „SCHEIN HEILIG...". Dabei ginge es um Fragen wie: Was ist uns wichtig und was bin ich bereit, dafür zu tun? Kaschiere ich meine eigenen Fehler, blende ich sie aus? Warum wird vieles damit entschuldigt, dass kein Geld da ist, wo doch manches auch einfach nur soziales Engagement des Einzelnen erfordern würde? Statt nur die eigene Person zu sehen und selbstverständlich Dinge zu tun, die nicht in Ordnung sind, ginge es, so die Pfarrerin, darum, sein Leben und Dinge, die schief gegangen sind, in Ordnung zu bringen. Das erfordere auch Vergebung. Ganz in diesem Sinne geht die Kollekte in diesem Jahr an die Ökumenische Gefängnisseelsorge.
Wenngleich die Besucherzahlen des Ökumenischen Gottesdienstes denen der Vorjahre entsprach, hatte die gleißende Sonne den Effekt strömenden Regens und fegte das Festgelände recht leer. Diesmal hatte es die Sonne doch zu gut gemeint und der heißeste Sommertag lockte dann wohl mehr mit Freibad, Gartenanlage oder einfach kühlen Wohnräumen.
Für all jene Anbieter, die an einem solchen Tag vor einem heißen Grill oder Ofen stehen, war der letzter Stadtfesttag mit Sicherheit eine große Herausforderung. Künstler wie Maxi Arland, Blasmusiker, Tänzer und Sportvereine bestanden die schweißtreibenden Herausforderungen und unterhielten abwechslungsreich all jene, die dennoch vor den Bühnen Eis schleckend oder Kaltes trinkend, Platz genommen hatten.
Leichte Abkühlung brachte der Abend. Da waren es dann die Musiker ‑ die ersehnten Lokalmatadoren von SK5 auf der Hauptmarktbühne, die Shanes mit ihrer Hard-Polka auf dem Domhof und die Gruppe Splitt mit Covertiteln von Silly, Karat und den Puhdys ‑ die alles unternahmen, dem Publikum final nochmal ordentlich einzuheizen.