Sachsen-Classic startet am Donnerstag in Zwickau

veröffentlicht am: 13.08.2012

180 Old- und Youngtimer, 44 Marken und Teams aus elf Ländern fahren bei der 10. Sachsen Classic Rallye mit

Am Donnerstag, den 16. August 2012 um 12.01 Uhr startet in Zwickau die von Motor Klassik und auto motor und sport veranstaltete Sachsen Classic Rallye zu ihrer zehnten Ausgabe. Bis zum Zieleinlauf in Dresden am 18. August strahlen 180 klassische Fahrzeuge auf 615 Kilometern das Flair von über 60 Jahren Automobilgeschichte aus.

Die Sachsen Classic hat sich in ihrer ersten Dekade nicht nur einen festen Platz im Rallyekalender erobert, sondern auch die Herzen der Sachsen. Ministerpräsident Stanislaw Tillich erklärte in seinem Grußwort zur Jubiläumsrallye: "Ein August in unserem Freistaat ohne die Sachsen Classic-Oldtimer Rallye wäre wie ein sächsisches Weihnachtsfest ohne Christstollen."

Ein Grund der Zuneigung ist die große Automobiltradition des Landes, die sich in der Streckenführung der Sachsen Classic Rallye bewusst spiegelt. Am Startort Zwickau gründete August Horch vor dem ersten Weltkrieg die Marken Horch und Audi. Nach 1945 fertigten die VEB Automobilwerke Zwickau hier den Trabant. Die Brücke in die Gegenwart schlagen Etappenziele wie Leipzig mit modernen Fertigungsstätten von Porsche und BMW sowie der Zielort Dresden mit der Gläsernen Manufaktur von Volkswagen. Mit Stationen wie dem Sachsenring und der Straßenrennstrecke Frohburger Dreieck zwischen Leipzig und Chemnitz betont die Rallye zusätzlich die Motorsporthistorie des Landes.
Ganz bewusst orientiert sich die Streckenführung auch an der Geschichte Sachsens. In diesem Jahr stehen mit Reichenbach, Kirchberg und Freiberg Städte auf dem Programm, die Stadtjubiläen feiern. Reichenbach im Vogtland sowie Kirchberg, die Stadt der sieben Hügel, feiern 800-jähriges Bestehen. Die Freiberger stoßen in diesem Jahr auf den 850. Geburtstag ihrer Stadt an. Am Samstag macht die Rallye auf dem Obermarkt vor dem Rathaus Halt.
 
Auch in diesem Jahr nehmen wieder prominente Teilnehmer sächsische Straßen unter die Räder: Der frühere Fußballtrainer Eduard "Ede" Geier fährt für das Team Ford Classic Cars in einem Taunus 12M Weltkugel während Starkoch Johann Lafer für VW-Nutzfahrzeuge Classic im Volkswagen T2 startet. Kabarettist und Oldtimersammler Urban Priol steuert seinen eigenen Fiat 125 S, der fünfmalige Diskus-Weltmeister, Lars Riedel, einen Karmann Ghia Typ 34 für das Team Volkswagen Classic. Der MDR TV-Moderator und Musiker Hartmut "Muck" Schulze-Gerlach tritt im DKW IFA F8 Kombi von 1957 an. Eine Koalition aus Motorsport und Politik bilden Rallye-Legende Christian Geistdörfer, der zusammen mit dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium Dr. Andreas Scheuer (CDU) in einem Opel Kapitän von 1956 an den Start geht. Die Sachsen-Classic-Vorjahressieger Matthias Kahle und Peter Göbel, wollen auf einem Skoda 130 RS von 1976 ihren Titel verteidigen. Die deutsche Automobilindustrie repräsentieren aus dem VW-Konzern der ehemalige Vorstandschef Dr. Carl Hahn und der Entwicklungs-vorstand Dr. Ulrich Hackenberg. Von VW Sachsen nehmen Geschäftsführer Hans-Joachim Rothenpieler und Karin Sonnenmoser teil sowie aus der Daimler AG Vorstandsmitglied Andreas Renschler.

Zu den automobilen Highlights zählen bei der Sachsen Classic Rallye die Vorkriegsmodelle der Marken Horch, Audi und Wanderer aus den Jahren 1933 bis 1939. Ein besonderes Schmuckstück ist der Wanderer Stromlinie Spezial, Baujahr 1938, aus dem Team Audi Tradition. Das älteste Fahrzeug ist der Bentley 4 ½ Litre von Georg Weidmann und Curt Bloss aus dem Jahr 1927. Weitere Vorkriegsschönheiten sind der Ford V8 von 1935 und der Jaguar SS100 von 1937. Aus der Nachkriegszeit bis in die frühen 90er finden sich ebenfalls Kostbarkeiten und Hingucker. Ein BMW 850 CSI ist das mit 381 PS stärkste und mit dem Baujahr 1992 jüngste Fahrzeug. Nur ein PS weniger bietet das James Bond-Modell Aston Martin Vantage V8 von 1979. Der heute Oldtimer war 1987 das Dienstfahrzeug von 007-Darsteller Timothy Dalton.

Dass man die Sachsen Classic Rallye auch mit wenigen Pferdestärken gewinnen kann, liegt an ihrem Charakter als Zuverlässigkeits- und Gleichmäßigkeitsrallye. Ausschlaggebend ist, wie präzise die Teilnehmer die vorgegebenen Zeiten an den Kontrollpunkten und vor allem in den Wertungsprüfungen einhalten, bei denen es pro Hundertstel Abweichung einen Strafpunkt gibt. Mit 20 PS startet das am schwächsten motorisierte Teilnehmerfahrzeug DKW IFA F8 Kombi von 1957. Immerhin zehn PS mehr leistet der Popular des Teams SKODA AUTO aus dem Jahr 1936.

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