Zwickau hat einen neuen Steinway-Flügel!

veröffentlicht am: 05.06.2012

Übermorgen startet der Internationale Robert-Schumann-Wettbewerb 

Junge Pianisten und Sänger, Juroren und Klavierbegleiter aus aller Welt, die am Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerb für Klavier und Gesang teilnehmen wollen, dürften jetzt schon auf gepackten Koffern sitzen. Denn vom 7. bis 17. Juni lädt die Robert-Schumann-Stadt Zwickau zur 16. Auflage des renommierten Wettbewerbs ein. Am Mittwoch, dem 6. Juni ist Anreisetag und das Konzert- und Ballhaus „Neue Welt" ist die erste Anlaufstation für die Teilnehmer, die hier zunächst alles Organisatorische erledigen.

Am 7. Juni geht es mit der offiziellen Begrüßung und dem Eröffnungskonzert richtig los. Am 8. Juni gibt es die ersten Auswahlrunden in den Kategorien Klavier und Gesang und die Feier zu Robert-Schumanns 202. Geburtstag. Dieser wird auch zwei Tage lang mit dem Schumann Swing (8. und 9. Juni) an seinem Denkmal gefeiert. Doch schon vor Wettbewerbsbeginn war die Bühne der „Neuen Welt" schon Schauplatz eines für die Stadt Zwickau ebenfalls sehr bedeutsamen Highlights: Pünktlich zum Wettbewerb hieß es „Vorhang auf" für einen nagelneuen Konzertflügel D-274, wie ihn sich Kulturschaffende und -freunde schon lange wünschten. Zu verdanken ist dies einem Beschluss des Finanzausschusses sowie dem Miteinander kulturbegeisterter Sponsoren und Spender, die insgesamt 115.000 Euro zum zeitgemäßen Instrument beisteuerten.

  

Einstimmiges Votum erfüllt Herzenswunsch der Zwickauer

Für niveauvolle künstlerische Wettbewerbe ist die Geburtsstadt des Komponisten Robert Schumann bekannt, sei es der nach ihm benannte internationale Wettbewerb für Klavier und Gesang oder auch der "Kleine Schumann ‑ Wettbewerb für junge Pianisten". Dabei erwarten Wettbewerbsteilnehmer aus dem In- und Ausland neben den notwendigen Rahmenbedingungen vor allem ein sehr gutes Instrumentarium, akustisch vorbildliche Räumlichkeiten sowie ausreichend hochwertige Probe- und Übungsräume. Letztere sind in Zwickau mit der „Neuen Welt" und dem dieser Tage fertiggestellten Robert-Schumann-Konservatorium hinreichend gegeben. Der Standard im pianistischen Bereich wird weltweit von der Firma Steinway & Sons geprägt. Auf über 95 Prozent aller großen Bühnen weltweit wird der Konzertflügel D-274 verwendet. Das bis vor kurzem verwendete Instrument in der „Neuen Welt", erfüllt wegen seines Alters (Baujahr 1966) nur noch bedingt die Erfordernisse, die z. B. ein Internationaler Klavierwettbewerb mit sich bringt. Er steht im Wettbewerbsverlauf für öffentliche Proben und kleine Konzerte im Bürgersaal des Rathauses.

Glücklicherweise stieß der Ruf nach einer dringend notwendigen Neuanschaffung mit der man sich künftig auch die jeweils fälligen Ausleihgebühren von 5.000 Euro pro Wettbewerb ersparen kann, bei potentiellen Sponsoren und Spendern der Stadt nicht auf taube Ohren ‑ ebenso wenig wie bei den politischen Entscheidungsträgern. So ergab sich recht kurzfristig die realistische Chance, einen neuen Steinway-Flügel für die Stadt Zwickau zu erwerben. Der langgehegte Wunsch wurde im Finanzausschuss am 28. März 2012 per Eilvorlage auf den Weg gebracht. Es wurde beschlossen, einen Steinway & Son Flügel D-274 zum Preis von 129.590 Euro zu kaufen. Finanziert werden sollte dies aus den o.g. Einnahmen aus Spenden- und Sponsorengeldern sowie und durch städtische Eigenmittel von 14.590 Euro.

 

Ein nagelneuer D-Flügel - ein begeisterter Wettbewerbschef: „Die Töne blühen schön auf"

Der Beschluss zum Kauf eines neuen Instruments ist das Eine. Aber man muss dann auch eine glückliche Hand für die richtige Auswahl haben. Diese übernahm Dr. Thomas Synofzik, Leiter des Robert-Schumann-Hauses und Vorsitzender des Schumann-Wettbewerbes gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Robert-Schumann-Gesellschaft Dr. Gerd Nauhaus und mit zwei Kolleginnen vom Robert-Schumann-Konservatorium: "Wir hatten sechs Flügel zur Auswahl - das war ganz erstaunlich, wie unterschiedlich solche baugleichen - und preisgleichen - Flügel ausfallen können. Zwei haben wir ziemlich schnell ausgeschieden, die waren im Klang einfach zu flach und hatten keine Tragfähigkeit. Dann gab's einen, der war zwar gut, um Mozart drauf zu spielen, sehr tragfähig, aber doch etwas nüchtern. Schließlich waren wir uns einig über ein Instrument, das einen tragfähigen, aber auch sehr charakteristischen und lebendigen Klang hat. Die Töne blühen schön auf." Thomas Synofzik war auch derjenige, der die musikalische Kostprobe bei der Präsentation des neuen Flügels gab, denn: „Das Instrument wählt man bei Steinway in Hamburg natürlich in einem Verkaufsraum aus, das ist aber kein Vergleich dann zum eigentlichen Konzertsaal. Aber auch, als er dann in der Neuen Welt angeliefert wurde, und ich ihn erstmals ausprobieren konnte, klang's - zumindest für mich als Spieler - sehr, sehr schön, und ich denke, wir haben eine gute Wahl getroffen."

 

Hauptsponsoren zeigen regionales Engagement und großes Herz für musikalischen Nachwuchs

Die große Freude über das neue Instrument und die somit noch größere Vorfreude auf den bevorstehenden Wettbewerb sowie das Schumannfest teilten auch die Sponsorenvertreter: „Die Musik Robert Schumanns gehört zu Zwickau wie das Automobil und Volkswagen" unterstrich Gunter Sandmann, Unternehmenssprecher für Volkswagen Sachsen. „Diese Verbindung auch in unserem regionalen Engagement herzustellen, ist für Volkswagen Sachsen Freude und Ansporn zugleich. Gemeinsam mit den Vertriebspartnern, den Autohäusern Huster und ASZ, unterstützen wir mit dem XVI. Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerb das bedeutendste Musikereignis des Jahres in Zwickau.

Wir wünschen allen Gästen und Teilnehmern des Wettbewerbes schöne Tage in Schumanns Geburtsstadt und danken den Organisatoren und Unterstützern für ihr besonderes Engagement."

Felix Angermann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Zwickau sprach zugleich auch für die Ostdeutsche Sparkassenstiftung:  „...Unser Schumannfest ist ein Ereignis, bei dem sich die Elite des musikalischen Nachwuchses trifft. Das gilt für unsere jungen Virtuosen wie für die zahlreichen Gäste aus Nah und Fern gleichermaßen. Wir freuen uns auf viele Begegnungen in Zwickau und sind stolz auf diese Tradition. Unser Schumannfest ist aber auch ein Symbol für die Lebendigkeit unserer Stadt. Dabei denke ich auch an die vielen engagierten Menschen hinter den Kulissen: Ihr aktiver Beitrag ist ein Erfolgsfaktor. Gemeinsam haben wir es geschafft, dass unser XVI. Internationaler Robert-Schumann-Wettbewerb für Klavier und Gesang als  ‚Treffpunkt in Westsachsen‘ so viele treue Anhänger hat.

In diesem Sinne auch enviaM-Kommunalbetreuer Reginald Fuchs: „enviaM unterstützt bereits seit vielen Jahren den musikalischen Nachwuchs. Er liegt uns besonders am Herzen. Aus diesem Grund freuen wir uns, dass wir in diesem Jahr etwas zur Pflege des musikalischen Erbes Robert Schumanns im Rahmen des Wettbewerbs beitragen dürfen."

  

Weitere Sponsoren und Spender für den neuen Flügel: Audi AG; Westsächsische Wohn- und Baugenossenschaft e.G. Zwickau; Indikar-Individual Karosseriebau GmbH; Autohaus Lueg GmbH; Bauconzept Planungsgesellschaft mbH; G.U.B. Ingenieur AG; Ingenieurbüro Firmbach; aTZ - architektur-TRAGWERK; Robert-Schumann-Gesellschaft Zwickau e.V..

 

Fulminanter Start: Eröffnungskonzert mit ungewöhnlich großer Besetzung

Wohl selten hat der Zwickauer Robert-Schumann-Wettbewerb ein so groß besetztes Eröffnungskonzert gehabt, wie es am 7. Juni 2012 im Jugendstilkonzertsaal „Neue Welt" zu erleben sein wird. Sechs Gesangssolisten, drei Chöre und die Neue Elbland-Philharmonie bieten unter Leitung von Mathias Jung Robert Schumanns musikalische Dichtung „Das Paradies und die Peri" dar.

Unter den Gesangssolisten finden sich zwei erste Preisträger der Zwickauer Robert-Schumann-Wettbewerbe: die erste Preisträgerin des letzten Wettbewerbs Anne-Theresa Møller, geb. Albrecht und Henryk Böhm, erster Preisträger von 1996. Beide sind mit dem Werk aus früheren Aufführungen gut vertraut; Anne-Theresa Møller wirkte sogar bei der Inszenierung des Theaters Mannheim mit. Die Titelrolle der Peri übernimmt die ebenfalls in Zwickau wohlbekannte Sopranistin Eva Kirchner. Außerdem sind zu hören Barbara Christina Steude, Max Ciolek und Albrecht Sack. Als Chöre singen das Sächsische Vocalensemble, der „dresdner motettenchor" und die Männerstimmen des Dresdner Knabenchors.

Schumann gelang mit seinem Werk „Das Paradies und die Peri" der weltweite Durchbruch - kein anderes Werk wurde zu Lebzeiten so häufig international aufgeführt. Schon 1848 erklang es in New York, aber auch in Prag, Zürich, Dublin und an vielen anderen Orten. Schumann entlehnt den Stoff einem orientalischen Mythos. Die Peri ist ein gefallener Engel, der nur dann in den Himmel zurückkehren darf, wenn er des Himmels liebste Gabe findet. Den Exotismen der Handlung entsprechend, komponiert Schumann für eine große Orchesterbesetzung mit Piccoloflöte, Ophikleide, Triangel, Becken, Großer Trommel und Harfe.

Das großbesetzte Konzert wurde ermöglicht durch finanzielle Förderung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung. Restkarten sind zum Preis von 19,50 Euro/16,50 Euro/13,50 Euro (ermäßigt 14,50 Euro/11,50 Euro) erhältlich bei der Tourist Information Zwickau, dem Konzert- und Ballhaus „Neue Welt" oder unter http://www.eventim.de/

 

Beschwingte Würdigung des großen Sohnes: 202. Geburtstag mit „summer swing bei Schumann"

Zum Geburtstag Robert Schumanns, der auf den zweiten Tag des 16. Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerbs am 8. Juni fällt, lockt ein buntes musikalisches Open-Air-Programm auf den Zwickauer Hauptmarkt am Robert-Schumann-Denkmal.

Ab 17.30 Uhr spielen Musiker des Orchesters des Theaters Plauen Zwickau unter Leitung von Tobias Engeli Orchesterstücke von Wolfgang Amadeus Mozart (Sinfonie KV 207) und Georg Friedrich Händel („Wassermusik"), sowie - begleitet von Thomas Synofzik am Klavier - Kammermusik von Robert Schumann. Uta Simone singt - begleitet von Martin Bargel am Klavier - Lieder von Robert Schumann. Ab 18.45 Uhr schließt sich ein Block mit Chorliedern aus drei Jahrhunderten mit dem Schwanenschloß Kinderchor Zwickau an. Um 19 Uhr folgen Geburtstagsgrüße für Robert Schumann mit Blumen und Luftballons und einer Ansprache der Zwickauer Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß. Ab 19.30 Uhr steht der Hauptmarkt dann ganz im Zeichen des alljährlichen „summer swing bei Schumann". Zu hören sind die „Grooveband" des Robert Schumann Konservatoriums und Leitung von Jens Pflug und ab 21 Uhr als Highlight am Abend Salsa-Big Band „LaBiba" aus Hannover unter Leitung von Kurt Klose.

Am Samstag, dem 9. Juni, geht es ab 16 Uhr weiter mit Darbietungen der Steepwall Stompers, der Young People Big Band, der Querfurt Big Band und der Big Band des Robert Schumann   Konservatoriums „swing it". Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.

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Dr. Thomas Synofzik, Leiter des Schumann-Hauses und Wettbewerbsvorsitzender, am neuen Flügel.
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Felix Angermann (Sparkasse Zwickau), Reginald Fuchs (enviaM) und Dr. Gunter Sandmann (Volkswagen Sachsen GmbH) übergeben an Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß die Förder- und Sponsorenverträge.