Vortragsmatinee mit Musik am 12. Februar
Zu den reizvollsten und anrührendsten Dokumenten im Archiv des Robert-Schumann-Hauses gehört das so genannte "Brautbuch", das von Robert Schumann während der langen (und bangen) Wartezeit auf die glückliche Wendung in seinem und Clara Wiecks Lebensgang angelegt und später weiter geführt wurde. Das Büchlein mit Gedenksprüchen, Versen und pflanzlichen Beigaben enthält als wertvollsten Bestandteil auch eine ganze Reihe von Notenskizzen - teils Entwürfe zu später ausgearbeiteten Kompositionen, teils aber auch selbständige kleinen Klavierstücke. Im vergangenen Jahr erschien das "Brautbuch" als eigener Band mit Faksimile-Wiedergaben und umfangreichen Kommentaren im Rahmen der Neuen Schumann-Gesamtausgabe. Herausgeber ist der heutige Leiter des Beethoven-Archivs und des zugehörigen Verlags Beethoven-Haus in Bonn, Prof. Dr. Bernhard R. Appel. Appell gehörte zuvor viele Jahre der Schumann-Forschungsstelle Düsseldorf und verfasste bedeutende Beiträge zur Schumann-Forschung, die 1996 zu seiner Auszeichnung mit dem Robert-Schumann-Preis der Stadt Zwickau führten.
Professor Appel wird in einer Matinee am Sonntag, dem 12. Februar, 11 Uhr im Robert-Schumann-Haus unter dem Motto "Noten und Notizen, Blumen und Blätter, Gedichte und Gedenktage" einen Einblick in die Welt des "Brautbuchs" geben und ausgewählte Bilder aus seiner Ausgabe zeigen. Dazu ist nur an diesem Vormittag das Original-Dokument in einer Vitrine zu bewundern, und es wird die junge Düsseldorfer Pianistin Frederike Möller musikalische Beispiele aus dem Notenanhang des Buches vorstellen. Als Gast anwesend sein wird die renommierte Zwickauer Botanikerin Dr. Susanna Kosmale, der die Kommentare zu den Blumen- und Pflanzenbeigaben zu danken sind. So verspricht die von der Robert-Schumann-Gesellschaft veranstaltete Matinee, zu der der Eintritt frei ist, interessante Einblicke in Robert und Clara Schumanns Brautzeit und Neuigkeiten aus den reichen Aufzeichnungen des Komponisten.