Feierliche Verabschiedung für Jürgen Croy und Stadtbrandmeister Seifert
Zum Neujahrsempfang der Stadt Zwickau und der Stadtwerke Zwickau Holding GmbH nahmen am heutigen Freitag, dem 6. Januar 2012, ca. 400 Gäste aus Politik, Wirtschaft und aus dem gesellschaftlichen Leben teil. Seit 1998 begrüßt das "offizielle Zwickau" mit dieser traditionellen Veranstaltung das neue Jahr im festlichen Ambiente des Konzert- und Ballhauses "Neue Welt".
Den musikalischen Auftakt gab der Kammerchor des Clara-Wieck-Gymnasiums Zwickau unter Leitung von Uwe Moratzky mit dem Lied "O occhi, manza mia" von Orlando di Lasso. Nach der offiziellen Eröffnung durch den Aufsichtsratsvorsitzenden der Stadtwerke Rainer Dietrich haben die Zwickauer erstmals in der Geschichte ihres Neujahrsempfangs offiziellen Besuch aus Dresden begrüßt: Markus Ulbig, der Sächsische Staatsminister des Innern, möchte sich mit einem Grußwort an die Menschen der Automobil- und Robert-Schumann-Stadt wenden.
In ihrer von Tatkraft und Optimismus geprägten Neujahrsansprache hatte Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß sich mit den Auswirkungen des Agierens der so genannten "Zwickauer Terrorzelle" auseinandergesetzt und über die Schlussfolgerungen gesprochen, die sich für das Agieren aller demokratischer Kräfte im neuen Jahr daraus ergeben.
Nach einem gemeinsamer Toast leitetet der Kammerchor des Clara-Wieck-Gymnasiums Zwickau mit dem Stück "Erlaube mir, feins Mädchen" von Johannes Brahms musikalisch zur Verabschiedung zweier sehr verdienstvoller Zwickauer über. Kultour Z.-Chef Jürgen Croy und Stadtbrandmeisters Eberhard Seifert wurden feierlich in den Ruhestand verabschiedet.
Eberhard Seifert ist seit dem 12. Januar 2007 Träger der Martin-Römer-Ehrenmedaille. Sie wurde ihm für seinen jahrzehntelangen, seit 1959 währenden engagierten Einsatz als Feuerwehrmann mit Herz und Seele verliehen.
Jürgen Croy wurde bereits in DDR-Zeiten, am 26. August 1976, als Ehrenbürger für seine Verdienste als überragender Fußballtorwart ausgezeichnet. In seiner "zweiten Karriere" brachte er seine Stadt als Bürgermeister für Kultur, Schule und Sport sowie als Geschäftsführer der Kultur Tourismus und Messebetriebe Zwickau GmbH (seit 2000) voran. Nun erlebt er hier im Kreise viele Wegbegleiter seine Verabschiedung als Geschäftsführer der KULTOUR Z.
Am Ende des offiziellen Teils der Veranstaltung im Konzert- und Ballsaal erklang traditionell der "Steigermarsch", zuvor wurde der Kammerchor die "Waldesnacht" von Johannes Brahms und das Spiritual "Witness", arrangiert von Jack Halloran zu Gehör gebracht.
Der Gesprächstoff für die Dialoge im Foyer nach dem offiziellen Teil wurde zu einem großen Teil von dem Thema geprägt, das die Oberbürgermeisterin in ihrer Rede so beschreibt: "So dankbar ich den Menschen bin, die ‚Auslöser' (der) schönen Ereignisse und Meldungen waren, richtige Freude mag trotzdem nicht aufkommen. Denn all die guten Entwicklungen werden überschattet von den Taten und Untaten, die nach der Explosion des Hauses in Weißenborn zu Tage traten. ...Ich zucke noch heute zusammen, wenn ich den Namen meiner Stadt in einem Kontext lesen muss, der mich erschaudern lässt. In den Rückblicken und Berichten, die um den Jahreswechsel, also acht Wochen nach der Explosion erschienen sind, ist nach wie vor vom Zwickauer Mördertrio, von dem Terrortrio aus Zwickau, dem rechtsextremen Trio aus Zwickau, der Zwickauer Neonazi-Zelle oder der Blutspur der Zwickauer Zelle die Rede. ...Haben wir nun auch den Stempel, den Städte wie Hoyerswerda, Mölln oder Solingen jahrelang mit sich herumtrugen?"
Die Rede des Zwickauer Stadtoberhauptes endete mit einem kämpferisch-optimistischen Appell: "... Wenn wir die Chancen, die sich uns bieten, nutzen und wenn wir unser Bestes für unsere Stadt geben, wenn wir vielleicht auch Grenzen überschreiten, indem wir auf Menschen zugehen, die uns bisher fremd waren, dann können wir Zwickau noch lebens- und liebenswerter gestalten. Und dann wird es uns auch gelingen, den drohenden Ruf der Terrorzellenstadt abzulegen. Es wird uns gelingen, da es dann aufgrund unseres Agierens viele gute Nachrichten aus Zwickau gibt."
Im Foyer konnten sich die Besucher des Neujahrsempfangs in diesem Jahr mit dem Thema „E-Mobilität" beschäftigen. Mit dem Bau einer Solartankstelle mit Pilotcharakter haben die Stadtwerke kürzlich Neuland betreten, um das Thema noch stärker in das Bewusstsein zu heben. Vertreter der westsächsischen Hochschule geben kompetent Auskunft und dank Volkswagen kann man einen E-Golf aus der Nähe betrachten.
Die Organisation des Neujahrsempfangs übernahmen erneut in bewährter Weise die Stadt Zwickau und die Stadtwerke Zwickau Holding GmbH. Unterstützt wurden sie dabei von der Zwickauer Energieversorgung GmbH, der Zwickauer Umweltdienste GmbH & Co. KG, der Städtische Verkehrsbetriebe Zwickau GmbH, der Wasserwerke Zwickau GmbH und der Gebäude- und Grundstücksgesellschaft mbH. Azubis kümmern sich als Servicekräfte um die Besucher des Neujahrsempfangs. Die Sparkasse Zwickau und die Mauritius Brauerei GmbH unterstützten die Veranstaltung erneut als Hauptsponsoren.