Am 9. November 2011 wurde zum fünften Mal der Sächsische Förderpreis für Demokratie - der Oskar unter den Zivilgesellschaftlichen Preisen, so Frau Dr. Petra Lidschreiber vom rbb in ihrer Begrüßung - verliehen. 67 Initiativen haben sich in diesem Jahr für den Preis beworben, aus denen zehn für eine Prämierung nominiert wurden. Einen Anerkennungspreis erhielt das Bündnis für Demokratie und Toleranz in der Zwickauer Region. Die Auszeichnung nahmen am gestrigen Abend in Dresden Erwin Killat, Ehrenbürger und Mitglied im Beirat des Bündnisses, Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß sowie Gert Sczepansky und Mario Zenner vom Alter Gasometer e.V. entgegen.
Für den Sächsischen Förderpreis für Demokratie konnten sich Projekte und Initiativen bewerben, die eine demokratische und tolerante Alltagskultur stärken. Die Maßnahmen sollten sich offensiv mit Themen wie Menschenrechte, Minderheitenschutz und Ursachen und Folgen von Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus beschäftigen. Ein weiterer Aspekt war die Förderung der Zusammenarbeit mit Schulen, Kommunen, Polizei, lokalen unternehmen und Kirchgemeinden durch die bewerbende initiative. Wie Prof. Dr. Andreas Zick von der Universität Bielefeld betonte, setzen die zehn nominierten Initiativen „ vorbildlich auf eine positive Einstellung zur Vielfalt der Meinungen und Kulturen, die vor abwertenden Vorurteilen schützt und eine positive Haltung zu demokratischer Beteiligung ermöglicht."
Der Hauptpreis wurde an den Augen auf e.V. Oberlausitz und das Bunte Bürgerforum für Demokratie Limbach-Oberfrohna verliehen. Anerkennungspreise erhielten die RAA Hoyerswerda/Ostsachsen, chronik.LE, die AG Kirche gegen Rechtsextremismus, die AG Asylsuchende Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, der InitiatorInnenkreis des Riesaer Appells, Firma Klausels sowie die Initiative "Bunter Schall als Widerhall".
Das Bündnis für Demokratie und Toleranz der Zwickauer Region ging aus dem Bündnis gegen Rechts hervor, welches 1995 gegründet wurde. Seitdem vereint das Bündnis ein breites Spektrum an demokratischen Parteien, gesellschaftlichen Organisationen, gemeinnützigen Vereinen und Vertretern der Kommunalverwaltungen. Nach außen wird das Bündnis über den Beirat und die Koordinatorin vertreten. Das Koordinierungsbüro selbst, welches im Februar 2009 seine Arbeit vollständig aufgenommen hat, übernimmt dabei die Alltagsarbeit resultierend aus den Empfehlungen des Bündnisses für Demokratie und Toleranz. Die inhaltlichen Aufgabenschwerpunkte liegen im Werben für Demokratie, Toleranz und Menschenwürde in der Zwickauer Region. Die Arbeit richtet sich an zwei wesentliche Zielgruppen. Zum einen vernetzt es die die Bündnismitglieder untereinander und koordiniert das Bündnis. Zum anderen ist es zentraler Ansprechpartner und Impulsgeber in allen Feldern der praktischen Demokratie- und Toleranzförderung und offeriert somit seine Angebote an jeden Menschen, so unter anderem an Jugendliche, Schüler/innen und Lehrer/innen. In der Beschreibung heben die Veranstalter des Förderpreises unter anderem hervor: „Das Bündnis bringt Menschen aus verschiedenen politischen und weltanschaulichen Richtungen und Positionen zusammen. Die Stadt und die Bürgermeisterin Pia Findeiß (SPD) sind mit dabei, wenn es gilt, sich Neonazis entgegenzustellen."