Weitere drei Säulen bereits in Planung
Am Eingang der Inneren Plauenschen Straße markiert von heute an eine Infostele aus Edelstahl den Standort des ehemaligen Frauentores. Mit den Informationen zur Stadtmauer und zum früheren Bauwerk selbst soll die Säule Wissen zur Stadtgeschichte vermitteln und zur Attraktivitätssteigerung der Innenstadt beitragen. Der ersten Stele sollen drei weitere folgen, mit denen an die anderen Stadttore erinnert wird, die ebenfalls aus dem Stadtbild verschwunden waren.
Die Idee, etwas Einheitliches mit Wiedererkennungswert an allen vier ehemaligen Stadttoren zu gestalten, war nicht neu und schon ein seit langem gehegter Wunsch. Die Straßenbaumaßnahme der Inneren Plauenschen Straße mit der Gestaltung des Platzes am Dr.-Friedrichs-Ring hat dieses Vorhaben forciert. Die erste von vier Stelen am ehemaligen Frauentor wurde in die Planungen einbezogen und damit in Angriff genommen, immer mit Blick auf die weiteren Stadttore. Sie ist dabei auch das Ergebnis der Zusammenarbeit von Tiefbauamt, Garten- und Friedhofsamt, Unterer Denkmalbehörde der Stadt Zwickau in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und dem Landesamt für Archäologie, sowie von Bauplanungsamt, Kulturamt und der Stabsstelle Stadtentwicklung.
Entstanden ist eine schlanke Infostele aus Edelstahl, die sich in die Gestaltung der Inneren Plauenschen Straße mit Granitpflaster sehr gut einfügt, aber auch an den weiteren drei Standorten eine gute Figur machen wird. Die Wünsche der Stadt nach Vandalismussicherheit, Austauschbarkeit der Informationen und Texte sowie Hinterleuchtung wurden durch die beauftragte Firma Metallbau Schwalbe aus Mülsen, und ihren Nachauftragnehmern in einer Sonderlösung für Zwickau umgesetzt.
Die Texte und Bilder geben Auskunft zur Stadtbefestigung, zur Ringanlage, zur Geschichte und zum aktuellen Stand der archäologischen Grabungen an den jeweiligen Standorten der ehemaligen Tore. Der Stadtgrundriss der Zwickauer Innenstadt in ihrem Zustand um 1790 mit Eintragung der vier Stadttore wurde von dem Zwickauer Vermessungsingenieur Rochlitzer auf der Grundlage des Brandkatasters und den Unterlagen von Erhart Christian sowie vielen Recherchen im Zwickauer Stadtarchiv bearbeitet und 1991/1992 gezeichnet.
Neben dem Frauentor sollen in naher Zukunft auch die weiteren Standorte auf gleiche Weise gekennzeichnet werden: Denn dort, wo sich einst vier Stadttore befanden, sollen nun touristisch attraktive Info-Stelen Auskunft über ein Stück Zwickauer Historie geben. Der Standort des Frauentors im Westen an der Inneren Plauenschen Straße macht den Anfang. In der Folgezeit werden Stelen an der Stelle des Niederen Tors im Norden nahe dem Kornhaus, des Tränktors im Osten unweit der Paradiesbrücke und des Oberen Tors im Süden an der Inneren Schneeberger Straße folgen. Das Abtragen der Stadtmauer begann ab 1798, 1857/58 wurde das Frauentor als letztes der Stadttore abgebrochen.