Zum 14. Neujahrsempfang der Stadt Zwickau und der Stadtwerke Zwickau Holding GmbH wurden am heutigen Freitag, dem 7. Januar 2011, ca. 400 Gäste aus Politik, Wirtschaft und aus dem gesellschaftlichen Leben erwartet.
Seit 1998 ist der Neujahrsempfang der Stadt Zwickau ein fester Bestandteil des städtischen Veranstaltungskalenders. Im festlichen Ambiente des Konzert- und Ballhauses "Neue Welt" gab das Jugendblasorchester mit der "Hymne an die Musik" von Hans Hartwig um 16 Uhr den musikalischen Auftakt. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke Rainer Dietrich eröffnete die traditionelle Veranstaltung.
Zu Beginn ihrer kritischen und zugleich optimistischen Rede ging Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß auf den Winterdienst und auf die Kritik ein. „Die Enttäuschung etlicher Bürger kann ich sehr gut verstehen", betonte das Stadtoberhaupt. Sie sicherte eine sehr kritische Auswertung zu, um mit Blick auf künftige Winter die bisherigen Verfahrensweisen zu verbessern. Als gutes Jahr schätzte Findeiß 2010 ein, das vor allem ein Jahr der Investitionen gewesen sei. Darüber hinaus konnte Zwickau mit Veranstaltungen „Punkte" sammeln. Für 2011 sei sie optimistisch: „Auch im kommenden Jahr wird es viele gute Momente geben." Im Verlauf der Rede appellierte Dr. Findeiß an die Spendenbereitschaft der Gäste, um den Eigenanteil (13.000 Euro) für die Realisierung des neuen Freiheits- und Einheitsdenkmals finanzieren zu können. Eine Sammelbox stand im Foyerbereich.
Das Besondere des offiziellen Zwickauer Jahresauftaktes 2011, der diesmal keinem speziellen Motto folgte, waren die zahlreichen Ehrungen. Im Vorjahr, das ganz im Zeichen der Festivitäten rund um den 200. Geburtstag Robert Schumanns stand, hatte es sozusagen eine „Auszeichnungspause" gegeben. Jetzt gab es gleich sechs Ehrungen von Einzelpersonen und Vereinen mit der Stephan-Roth-Bürgermedaille bzw. der Martin-Römer-Ehrenmedaille.
Die Stephan-Roth-Bürgermedaille bekommen laut Satzung Personen, die sich durch besonders erfolgreiches langjähriges Wirken und Eintreten zum Wohle der Stadt oder ihrer Bürgerschaft hohe Verdienste erworben haben. Sie wurde jetzt an drei verdienstvolle Stadträte, vormals Stadtverordnete „der ersten Stunde", verliehen.
Martina Ahnert-Ehrt, seit 2008 stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, engagiert sich seit Jahren besonders für die kulturelle Entwicklung der Stadt Zwickau. Dr. Claus-Steffen Reitzenstein war in Zeiten des Umbruchs erster Stadtverordnetenvorsteher, von 1994 und 1999 Vorsitzender der CDU-Stadtratsfraktion und ist heute als stellvertretender Fraktionsvorsitzender aktiv. Auch Roland Zeh begleitete den Zwickauer Umbruch aktiv, war u.a. Vorsitzender der SPD-Fraktion und ist seit 1999 deren stellvertretender Vorsitzender.
Personen sowie Vereine, Gruppen, Organisationen und Institutionen, die sich durch erfolgreiches Wirken und Eintreten für das Wohl oder Ansehen von Stadt und Bürgerschaft besondere Verdienste erworben haben, können mit der Martin-Römer-Ehrenmedaille ausgezeichnet werden.
Prof. Dr. Jürgen Härdler machte sich um Zwickau als Stadtführer, Fachbuchautor zu bedeutenden Bauwerken, Persönlichkeiten und Kostbarkeiten, als Vereinspräsident des TSV Crossen sowie als 1. Vorsitzender des Fördervereins Schloss Osterstein einen Namen.
Für seine Verdienste um die Pflege des erzgebirgischen Brauchtums und Liedguts sowie für die Vermittlung von Kenntnissen über Landschaft, Kultur und Geschichte erhielt der 120 Mitglieder starke Erzgebirgszweigverein Zwickau e.V. die Martin-Römer-Ehrenmedaille. Der TSV Fliegende Sachsen e.V. bekam die hohe Auszeichnung für seine lobenswerte Kinder- und Nachwuchsarbeit sowie für außergewöhnlich sehenswerte "Botschaftertätigkeit" im Sinne der Stadt Zwickau.
Der Bildhauer Jo Harbort, der viele stadtbildprägende Objekte schuf, kann seine Auszeichnung erst zu einem späteren Zeitpunkt persönlich entgegen nehmen. Internationale Aufmerksamkeit gab es zuletzt für seine riesige Weihnachtskrippe, die derzeit im Pantheon in Rom ausgestellt ist.
Nach dem offiziellen Teil im Ballsaal standen Dialog und Kontaktpflege im Foyer im Vordergrund. Bereits vor Veranstaltungsbeginn rührte im Foyerbereich der Eishockey-Club ETC/Eispiraten Crimmitschau mit Maskottchen Urmel die Werbetrommel für die U 18 Weltmeisterschaft in Deutschland. Crimmitschau und Dresden sind in diesem Jahr Gastgeber des ersten Eishockey-WM-Turniers in den neuen Bundesländern. Vom 14. bis zum 24. April 2011 wird im Kunsteisstadion im Sahnpark sowie in der Freiberger Arena die Weltmeisterschaft der U-18-Junioren stattfinden. Als Hauptspielort wurde die Pleißestadt Crimmitschau bestimmt.
Besondere Hingucker am Eingang des Foyers lieferte die Westsächsische Hochschule mit zwei Fahrzeugen des WHZ-Racing-Teams: Gezeigt wurden Fahrzeuge des Formula Student Wettbewerbs, einem Konstruktionswettbewerb für von Studenten in Teamarbeit entwickelte und gebaute Fahrzeuge. Der FP410 „Olaf" war das vierte Verbrennerfahrzeug aus Zwickau. Das Elektrofahrzeug FP410e mit dem Namen „e.Horst" war das erste Formula Student Electric Fahrzeug aus Zwickau.
Die Organisation des Neujahrsempfangs übernahmen in bewährter Weise die Stadt Zwickau und die Stadtwerke Zwickau Holding GmbH. Unterstützt wurden sie dabei von der Zwickauer Energieversorgung GmbH, der Zwickauer Umweltdienste GmbH & Co. KG, der Städtische Verkehrsbetriebe Zwickau GmbH, der Wasserwerke Zwickau GmbH und der Gebäude- und Grundstücksgesellschaft mbH. Azubis der GGZ und der Wasserwerke, sowie in diesem Jahr auch vier Auszubildenden der Stadt Zwickau, waren als Servicekräfte für die Besucher des Neujahrsempfangs zur Stelle. Die Sparkasse Zwickau und die Mauritius Brauerei GmbH unterstützten die Veranstaltung erneut als Hauptsponsoren.