Die Stadt Zwickau informiert:
Rekordbesuch für Robert-Schumann-Haus Zwickau
„Das Schumann-Jahr war ein riesiger Erfolg". Mit diesen Worten bilanziert Zwickaus Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß die abwechslungsreichen Aktivitäten, mit denen die Geburtsstadt ihren bekanntesten Sohn ehrte.
Im Rahmen der über 100 Veranstaltungen aus Anlass des 200. Geburtstages des romantischen Künstlers gab es mehrere Neuentdeckungen, wie beispielsweise die Uraufführung von Robert Schumanns bisher unveröffentlichtem Duett „Deutscher Blumengarten" oder die Uraufführung der rekonstruierten Orchesterfassung der Abegg-Variationen, zu erleben. Etwa 90.000 Besucher konnte die Stadt Zwickau insgesamt verzeichnen. Neben der Medienresonanz ist dabei auch das Interesse am Robert-Schumann-Haus hervorzuheben. Gegenüber 2007 wird sich die Besucherzahl verdoppeln.
Das positive Resümee zog die Oberbürgermeisterin der viertgrößten sächsischen Stadt gemeinsam mit Bernd Meyer, Bürgermeister für Finanzen und Ordnung, und den Vertretern von Kultureinrichtungen auf einer Pressekonferenz, die am heutigen Montag im Zwickauer Schumann-Haus stattfand. Dabei wiesen die Verantwortlichen unter anderem auf die Vielfalt des Festjahres hin. Begonnen hatte der Veranstaltungsreigen am 1. Januar mit der Eröffnung der Sonderausstellung „Aus literarischem Hause: Der Buchverlag Gebrüder Schumann". Es folgten etwa 120 Veranstaltungen und Termine, die beispielsweise von Kinderveranstaltungen über Konzerte und Opernaufführungen bis hin zu einem Jugendkunstwettbewerb, den Filmnächten oder dem historischen Markttreiben reichten. „Die langfristige Vorbereitung und der Ansatz ‚Schumann für alle' anzubieten, übrigens kennzeichnend für das Zwickauer Schumann-Jahr, waren das Fundament für die gute Resonanz!", betonte Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß.
Dabei gab es mehrere Neu- bzw. Wiederentdeckungen. Neben dem Lied auf einen Text Friedrich Rückerts und der ebenfalls rekonstruierten Orchesterfassung gehörten dazu beispielsweise die zwei bisher in den Werkverzeichnissen nicht beachteten Chöre von Robert Schumann: „Wehmut" und „Herbstlied". Ebenso konnte ein im Zwickauer Stadtarchiv wiederentdeckter Brief des damals angehenden Künstlers vom 15. Juni 1828 präsentiert werden. Zu den Entdeckungen gehört auch die exakte Lage des Wohnhauses, in dem Schumann ab 1817 wohnte. Diese konnte 2010 rekonstruiert und mittels Markierungen am Boden sichtbar gemacht werden. Den Höhepunkt des Jahres bildete schließlich das Schumann-Fest vom 4. bis 12. Juni. Ein ganz besonderes Erlebnis für die Zwickauer und Besucher war das Festkonzert zu Schumanns 200. Geburtstag am 8. Juni im Monate vorher ausverkauften Konzert- und Ballhaus „Neue Welt" mit der Staatskapelle Berlin unter Leitung von Daniel Barenboim und einem Auftritt der Zwickauerin Marie-Elisabeth Hecker (Violoncello). Die Übertragung des Konzertes auf einer Großleinwand in den Park „Neue Welt" erlebten hunderte begeisterte Menschen.
Das Gelingen belegt auch die positive Besucherresonanz: Etwa 90.000 junge und ältere Kulturinteressierte aus der ganzen Welt kamen zu den Schumann-Aktivitäten nach Zwickau. Einen Ansturm erlebte das historische Markttreiben am 11. und 12. September, das von rund 30.000 Personen besucht wurde. Gut 5.000 Menschen erlebten die Veranstaltungen des 8. Juni, dem 200. Geburtstag Robert Schumanns. Überraschend war auch das Interesse an „Leben wie zu Zeiten Schumanns". Die Sonderausstellung in den Priesterhäusern besichtigten zwischen Juni und Oktober mehr als 4.000 Menschen. Erfolgreich waren aber auch der „summer swing" bei Schumann (ca. 2.800 Besucher), die Sonderausstellung „Seit ich ihn gesehen" in den Kunstsammlungen (ca. 2.000 Besucher), die Kinderklassikbühne zum Stadtfest im August (ca. 2.000 Zuschauer), die Filmnächte auf dem Hauptmarkt (ca. 1.800 Zuschauer) oder die Ausstellung zum Jugendkunstwettbewerb in der Galerie am Domhof (ca. 1.700 Besucher).
Die Besucher stammten dabei nicht nur aus Zwickau und der Region, wie nicht zuletzt der Blick in die Gästebücher des Robert-Schumann-Hauses und anderer Einrichtungen belegt. Während des gesamten Festjahres konnten Gäste beispielsweise aus Dänemark, Finnland, Japan, Kanada, Korea, Russland, der Schweiz oder den USA begrüßt werden. Kein Wunder, dass dementsprechend auch die Zahl der Ankünfte und Übernachtungen stieg. Von Januar bis September konnten gut 53.000 Ankünfte in Zwickau verzeichnet werden, ein Plus von fast 12 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Um 11 Prozent stieg auch die Zahl der Übernachtungen in den ersten neun Monaten an, die die 100.000er Grenze überstieg. Bei den ausländischen Gästen war jeweils eine Steigerung von rund 12,5 Prozent zu verzeichnen. Das touristische Interesse am Zwickauer Schumann-Event belegen auch die Stadtführungen. Hatten 2009 192 Führungen mit 4.054 Teilnehmern stattgefunden, stieg die Zahl schon bis einschließlich November 2010 auf 4.366 Menschen, die an 210 Stadtführungen teilnahmen. Die größte Steigerung weist das Robert-Schumann-Haus auf: Nach 9 775, 11.274 oder 11.875 Besuchern in den vergangenen Jahren stieg diese Zahl bis einschließlich November 2010 auf 19.075 an.
Beachtlich war auch die Medienresonanz. Lokale und regionale Zeitungen wie der Allgäuer Anzeiger, der Bote vom Untermain oder die Wetterauer Zeitung berichteten ebenso über das Schumann-Jahr oder einzelne Veranstaltungen in Zwickau wie der Berliner Tagesspiegel, Crescendo, die Frankfurter Allgemeine Zeitung oder die Welt. Auch ausländische Sender zeigten Interesse an der Geburtsstadt des Komponisten, wie die Beiträge im BBC, dem niederländischen Fernsehen NCRV Televisie, dem internationalen Fernsehsender New Tang Dynasty Television (NTDTV) oder dem rumänischen Hörfunk beweisen.
Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß und Bürgermeister Bernd Meyer dankten im Rahmen der Pressekonferenz allen, die zur Vorbereitung und Durchführung beigetragen haben. Hauptpartner des Jahres waren der Kulturraum Vogtland-Zwickau, die Sparkasse Zwickau und die Ostdeutsche Sparkassenstiftung. Daneben unterstützten viele Einzelpersonen, Institutionen und Unternehmen aus Zwickau und der Region die Veranstaltungen - angefangen vom kleinen Handwerksbetrieb über unterschiedlichste Chöre und Ensembles bis hin zur Anwaltskanzlei oder zum Energieversorger.