Das Zwickauer Schumann-Jahr ist noch lange nicht zu Ende: Ein weiterer Höhepunkt steht am Sonntag, dem 10. Oktober 2010, um 17 Uhr im Robert-Schumann-Haus am Hauptmarkt 5 in Zwickau bevor. In einem Konzert mit dem auf Originalinstrumenten spielenden Kölner Klaviertrio amk erwartet Zwickau eine große Schumann-Uraufführung: Erstmals werden in dem Konzert die bisher unbekannten Variationen Schumanns über ein eigenes Thema für Klaviertrio aus dem Jahr 1842 erklingen. Schumann hatte sie als Teil seines ersten Klaviertrios geplant. Als er das Werk dann jedoch acht Jahre später unter dem Titel „Fantasiestücke" in Druck gab, blieben diese Variationen unveröffentlicht. Das Werk wurde von Mitarbeitern des Zwickauer Robert-Schumann-Hauses nach der Schumannschen Originalhandschrift übertragen.
Unter dem Titel „Zweifach dreifach" vereint das Programm des Konzerts Klaviertrios von Robert Schumann und seinem Freund Felix Mendelssohn Bartholdy. Eröffnet wird das Konzert durch Schumanns Klaviertrio Nr. 2 op. 80, das er 1847 in Dresden komponierte und selbst im Vergleich zu seinen anderen Trios als „freundlicher und schneller" charakterisierte. Es folgen die Vier Phantasiestücke op. 88 - ein typisch Schumannsches Experiment, die etablierte Gattung des Klaviertrios einmal in ungewöhnlicher Form zu behandeln. Felix Mendelssohn Bartholdys Klaviertrio op. 66 rundet das Programm ab.
Es musiziert das Ensemble amk - Alte Musik Köln, das im Herbst 2006 von dem Cellisten Klaus-Dieter Brandt als Nachfolgeensemble der Musica Antiqua Köln gegründet wurde. Die Mitglieder von amk, Christine Rox (Violine), Klaus-Dieter Brandt (Violoncello) und Uwe Brandt (Klavier), haben sich auf Interpretation der Musik des 17. bis 19. Jahrhunderts auf originalen Instrumenten und mit zeitgemäßen Spieltechniken spezialisiert. Neben mehreren viel beachteten Konzerten in Europa, unter anderem bei der Schubertiade Hohenems und beim fränkischen Musiksommer, führten erfolgreiche Tourneen bereits nach Asien und Nordamerika. 2009 trat amk unter anderem bei den Wiener Resonanzen und beim Festival de Wallonie auf. Eine CD mit Werken römischer Komponisten des späten 17. und frühen 18. Jahrhunderts, darunter Ersteinspielungen zweier früher Cellokonzerte und unbekannter Triosonaten, erschien 2009. Eine Aufnahme in Zusammenarbeit mit dem Bratschisten Richard O'Neill erschien im Dezember 2008. Zum Mendelssohn-Jahr 2009 entstand eine Einspielung der Klaviertrios von Felix Mendelssohn Bartholdy, eine CD-Aufnahme der Schumann-Trios erfolgt in diesen Wochen.
Eine Premiere bietet das Konzert noch in einer weiteren Hinsicht: Erstmals wird im Konzertsaal des Robert-Schumann-Hauses der 2008 mit Mitteln der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen und der Stadt Zwickau erworbene Wilhelm-Wieck-Flügel (um 1860) erklingen. Er wurde von einem Cousin Clara Schumanns erbaut, und bildet sowohl klanglich und mechanisch wie auch optisch ein herausragendes Meisterstück der Klavierbaugeschichte.
Restkarten zu dem Konzert sind zum Preis von 10 Euro(ermäßigt 7,50 Euro) an der Museumskasse des Robert-Schumann-Hauses erhältlich. Sie berechtigen auch zum Besuch der neuen Foyer-Sonderausstellung „Frédéric Chopin - Freund Robert und Clara Schumanns".