Das Robert-Schumann-Haus Zwickau informiert:
Ein dramatischer Beitrag zum Schumann-Jahr 2010
Am Sonntag, dem 7. November 2010, verwandelt sich die Bühne des Robert-Schumann-Hauses in eine Theaterbühne: Zum Abschluss der Zwickauer Literaturtage ist ein dramatischer Beitrag zum Schumann-Jahr 2010 zu erleben. In „Der geschwätzige Gast" von Volker Müller treffen dabei zwei illustre Gestalten der deutschen Musikgeschichte aufeinander: Friedrich Wieck, Vater von Robert Schumanns Frau Clara, und sein erster Biograf, Wilhelm Joseph von Wasielewski. Die Veranstaltung beginnt um 17 Uhr.
Die beiden Persönlichkeiten treffen in der von gut situierten Pensionären frequentierten Wohngegend Loschwitz bei Dresden aufeinander: Es wird viel geredet, gegrübelt, geklagt und geträumt im Rahmen dieser Begegnung, und es kommt am Ende - man ist geneigt zu sagen, wider Erwarten - sogar zu belastbaren Ergebnissen. Der in Plauen geborene Autor kommentiert sein Zwei-Personen-Stück: „Ich kann vor meinem Stück nur warnen. Der eigentliche Held, der Komponist Robert Schumann, tritt selbst nicht auf. Nicht einmal seine ‚Träumerei`, die in diesen Tagen ja nirgends fehlt, wird zu hören sein. Also noch einmal: Ich kann davor nur warnen ...". Regisseur und Hauptdarsteller Wilfried Pucher kontert: „Das hat mich gerade an diesem Text gereizt, dass er bei weitem nicht allein für Schumann-Freunde interessant sein dürfte."
Wilfried Pucher, Jahrgang 1940 und in Hainsberg geboren, studierte in Berlin Schauspiel. Erste Engagements führten ihn an Theater in Gera und Potsdam, ehe er ab 1971 für 20 Jahre Mitglied des Schauspielensembles des Fernsehfunks der DDR wurde. Nach 1991 wirkte er am Theater in Detmold, bestritt zahlreiche Gastspiele und kreierte Soloprogramme. Seit 2005 richtet er seinen Fokus vermehrt auf seine Arbeit als Schauspieler, Regisseur und Förderer von Kunst und Kultur im Vogtland. Der Journalist und Schriftsteller Volker Müller, 1952 geboren und aufgewachsen in Hohndorf bei Elsterberg, studierte zunächst Deutsch und Russisch auf Lehramt in Erfurt, ehe er im Brandenburgischen eine Lehrtätigkeit annahm. Ab 1977 war er zumeist als Musiker tätig und nach der Wende Redakteur der Thüringenpost in Greiz. Seit 1998 ist er als freier Journalist und Autor tätig.
„Der geschwätzige Gast", ein Stück, das bereits mit Erfolg in Greiz und Reichenbach gezeigt wurde, ist nicht das erste gemeinsame Projekt der beiden Künstler. Im Vorjahr inszenierte Pucher bereits für den Greizer Theaterherbst Müllers Schauspiel "Der Preisträger", das Eigenheiten der modernen Medienwelt aufs Korn nimmt. Im Anschluss an die Vorstellung am 7. November signiert Volker Müller am Stand der Gutenberg-Buchhandlung seine Bücher, darunter auch „Die geschwinde Promotion - Robert Schumann und Thüringen" und „Im wunderschönen Monat Mai - Stücke um Clara und Robert Schumann fürs Theater und zum Lesen".
Die Aufführung gehört zu den etwa 100 Veranstaltungen, mit denen Zwickau 2010 den 200. Geburtstag Robert Schumanns feiert. Dieser wurde am 8. Juni 1810 im Eckhaus am Hauptmarkt geboren, dem heutigen Robert-Schumann-Haus. Dieses ist nicht nur Museum, Forschungsstätte und Veranstaltungsort, sondern beherbergt außerdem die weltweit größte Sammlung an Originalhandschriften von Robert und Clara Schumann. Dort können auch die Karten für „Der geschwätzige Gast" zum Preis von 10 € (ermäßigt 7,50 €) erworben werden. Eine telefonische Vorbestellung unter 0375-81 88 51 16 ist ebenso möglich wie unter schumannhauszwickaude.