Frédéric Chopin als Freund Robert und Clara Schumanns

veröffentlicht am: 22.09.2010

Das Robert-Schumann-Haus informiert:

Neue Sonderausstellung im Robert-Schumann-Haus

Robert Schumann und Frédéric Chopin sind nicht nur beide 1810 geboren, es gab vielfältige Beziehungen zwischen den beiden Komponisten. So begegneten sich die beiden Künstler mehrfach und widmeten sich gegenseitig Werke. Dieses Verhältnis steht im Mittelpunkt einer Sonderausstellung, die am 25. September im Robert-Schumann-Haus Zwickau eröffnet wird.

Robert Schumann begann seine Karriere als Musikschriftsteller 1831 mit einer Besprechung von Chopins Mozart-Variationen op. 2. In der Ausstellung kann an zwei Entwürfen der Weg bis zur veröffentlichten Fassung im Detail nachvollzogen werden. Bekannt ist indes vor allem Schumanns Wort, Chopins Werke seien „unter Blumen eingesenkte Kanonen", das bei der Besprechung der beiden Klavierkonzerte Chopins fiel. 1832 lernten sich dann Chopin und Clara Wieck kennen. Clara Wiecks unveröffentlichte Jugendtagebücher geben Anlass sämtliche Chopin-Biographien neu zu schreiben, da sie einen Beleg für Chopins bisher unbekanntes Pariser Debütkonzert am 25. Februar 1832 geben. Im September 1835 und September 1836 besuchte Chopin Robert Schumann und Clara Wieck in Leipzig, in ihren Tagebüchern und in Schumanns Neuer Zeitschrift für Musik sind diese Aufenthalte dokumentiert. Schumann widmete Chopin seine Kreisleriana op. 16, Chopin Schumann seine Ballade Nr. 3. In seinem Carnaval portraitierte Schumann Chopin auch musikalisch. Zu den größten Kostbarkeiten im Bestand des Robert-Schumann-Hauses gehören die von Schumann unveröffentlicht gelassenen Variationen über Chopins Nocturne g-moll op. 15 Nr. 3. In den Konzertprogrammen Clara Schumanns ist Chopin einer der meistvertretenen Komponisten. Das Robert-Schumann-Haus besitzt Clara Schumanns Handexemplare der Chopinschen Klavierkonzerte mit vielen eigenhändigen Eintragungen. Clara Schumann betätigte sich auch als Chopin-Herausgeberin - ihre bisher unbekannten, da anonym veröffentlichten Ausgaben sind in der Ausstellung zu sehen.

Die Eröffnung der Sonderausstellung findet am Samstag, dem 25. September um 15.00 Uhr statt. Der Direktor des Robert-Schumann-Hauses, Dr. Thomas Synofzik, hält einen Kurzvortrag über „Chopin in Leipzig", spielt einzelne Stücke von Chopin und Schumann und führt durch die Ausstellung. Von 16.30 bis 16.45 Uhr folgt eine weitere kurze Führung durch die fünf Vitrinen umfassende Ausstellung. Der Eintritt ist frei. Der angekündigte Vortrag von Ernst Burger musste aufgrund eines Unfalls leider abgesagt werden.

Die Sonderausstellung ist bis Ende des Jahres zu sehen. Das Robert-Schumann-Haus hat von Dienstag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr und am Samstag und Sonntag von 13 bis 17 Uhr geöffnet.

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