Vier Konzerte, Museumskino und Vernissage
„Schumann rund um die Uhr" heißt es am Samstag, dem 3. Juli, im Zwickauer Robert-Schumann-Haus. Parallel zum „summer swing bei Schumann", der auf dem Hauptmarkt stattfindet, kann dann das Museum von 12 bis 24 Uhr besucht werden. Neben der Eröffnung der Sonderausstellung „Robert Schumann und seine Zwickauer Verwandten" finden an diesem Tag insgesamt vier Konzerte mit Künstlern aus aller Welt statt. Im Museumskino im Treppenhausfoyer ist außerdem der Schumann-Dokumentationsfilm von Metropolitan Classic aus dem Jahr 2000 zu sehen. Ebenfalls kann an diesem Tag noch die Sonderausstellung besichtigt werden, in der die preisgekrönten Entwürfe für die offizielle 10 Euro-Münze präsentiert werden. Die Veranstaltungen dieses Tages können mit einem Tagesticket zum Preis von nur 4 Euro (ermäßigt: 2 Euro) besucht werden.
13 Uhr Konzert "Liederfrühling"
Schon eine Stunde nach Öffnung des renommierten Hauses beginnt um 13 Uhr das Konzert „Liederfrühling", in dem Lieder von Clara und Robert Schumann erklingen. Künstler sind dann Eckart Sellheim (Tempe/Arizona), Klavier, und seine Schüler. Eckart Sellheim wurde in Danzig geboren und wirkte nach mehrjähriger Lehrtätigkeit in Köln und Ann Arbor/Michigan (USA) seit 1989 als Professor an der Arizona State University in Tempe (USA) sowie als Dozent für Fortepiano an der Trossinger Musikhochschule. Zahlreiche Rundfunk- und CD-Produktionen dokumentieren seine künstlerische Tätigkeit, darunter auch der Mitschnitt von den Zwickauer Musiktagen 2007 (auf dem Clara-Wieck-Flügel). Selheim tritt mit Teilnehmern eines Meisterkurses auf, den die Bergakademie Freiberg in Verbindung mit der James Madison University School of Music und Unterstützung des USA-Generalkonsulats Leipzig gibt.
16 Uhr Vernissage der Sonderausstellung
Die Vernissage der Sonderausstellung „Robert Schumann und seine Zwickauer Verwandten" findet um 16 Uhr statt. Auch wenn der am 8. Juni 1810 geborene Künstler im Alter von 18 Jahren aus Zwickau wegzog, so blieb der Kontakt zur Heimat vor allem durch seine verwandtschaftlichen Bindungen bestehen. Die neue Sonderausstellung, die bis 19. September zu sehen sein soll, dokumentiert diese Beziehungen in zum Teil erstmals gezeigten Bildern, Briefhandschriften und anderen Dokumenten aus dem Bestand des Robert-Schumann-Hauses. Der Eintritt zu dieser Ausstellungseröffnung ist frei!
17 Uhr "K(?)ein Kinderspiel"
Nur eine Stunde später kommt Klaviermusik von Schumann (Kinderszenen und Carnaval) und Helmut Lachenmann zur Aufführung. Als Solistin des Konzerts „K(?)ein Kinderspiel" tritt die Südkoreanerin Hwa-Hyung Yim auf. Diese wurde in Seoul geboren, wo sie bereits in jungen Jahren bei Wettbewerben und Auftritten mit dem Nationalen Symphonieorchester erfolgreich war. 1979 ging sie nach Deutschland zum Studium bei Detlef Kraus, Bernhard Ebert und Elza Kolodin, das sie 1992 bei James Avery mit dem Konzertexamen in Freiburg abschloss. Sie hat zahlreiche internationale Preise gewonnen und in Deutschland, dem europäischen Ausland, den USA und Korea konzertiert. Hwa-Hyung Yim ist Professorin am College of Music der University of Ulsan in Südkorea. Ihr Programm kombiniert Schumanns Kinderszenen mit dem Kinderspiel des zeitgenössischen Komponisten Helmut Lachenmann.
19 Uhr „'Zehn'-Jährige"
Der US-Amerikaner Ruskin Cooper gestaltet das dritte Konzert. Unter dem Titel „'Zehn'-Jährige" stehen um 19 Uhr Stücke von Schumann, Ludwig Schuncke (*1810) und Samuel Barber (*1910) auf dem Programm. Cooper stammt aus Savannah / Georgia. Er studierte am Oberlin Konservatorium, an der University South Florida und an der Hochschule für Musik Frankfurt/Main. Er promovierte 1996 an der University North Carolina über Schumanns Freund, Komponisten- und Zeitschriftenkollegen Schuncke. Seit 1997 unterrichtet Cooper am Davidson College in North Carolina. Sein Zwickauer Programm enthält die Erstaufführung der Frühfassung von Schumanns Toccata, die Schumann seinem gleichaltrigen Freund Schuncke widmete.
21 Uhr "Märsche und Spiele"
„Märsche und Spiele" lautet der Titel des Konzertes, das um 21 Uhr beginnt. Das Utah Valley University Trio widmet sich dann der Kammermusik von Schumann, Milhaud, Strawinsky und Schickele. Die Mitglieder des Trios sind Dozenten an der Universität in Utah Valley. Die Pianistin Hilary Demske wurde in Dallas / Texas geboren. Sie hat viele Auszeichnungen in den USA und im Ausland erhalten, u.a. gewann sie den Internationalen Klavierwettbewerb im italienischen Citta di Barletta. Sie ist in den USA, Kanada, Italien, England, Deutschland und Israel aufgetreten. Rundfunkproduktionen entstanden für den Bayerischen Rundfunk und Houston Public Radio's "From The Top".
Die Violinistin Donna Fairbanks hat eine Assistenzprofessur an der Universität Utah Valley. Sie gab zahlreiche Meisterkurse und ist in Brasilien, Mexiko, China und den Vereinigten Staaten aufgetreten. Mehrere CD-Aufnahmen entstanden mit dem Aurora Duo. Matthew Nelson ist Assistenzprofessor für Klarinette in Utah Valley. Er ist in Japan und den Vereinigten Staaten aufgetreten und war Preisträger bei internationalen Wettbewerben. Das Programm kombiniert Schumanns Märsche aus dem Revolutionsjahr 1849 mit Kammermusik für Klarinette, Violine und Klavier - darunter die berühmte „Geschichte des Soldaten" von Strawinsky.
„Schumann rund um die Uhr" gehört zu den etwa 100 Veranstaltungen, mit denen Zwickau in diesem Jahr den 200. Geburtstag ihres bekanntesten Sohnes feiert. Robert Schumann erblickte direkt am Hauptmarkt, dem heutigen Robert-Schumann-Haus, am 8. Juni das Licht der Welt. In dem Zimmer, in dem der romantische Künstler geboren wurde, befinden sich heute Instrumente und Mobiliar aus dem Nachlass von Clara und Robert Schumann, wie etwa der Schreibtisch mit authentischen Zeitschriften- und Notenbänden und den von Schumann an dieser Stelle platzierten Büsten und Portraits seiner Vorbilder Bach, Händel und Beethoven. Das Gedenkzimmer ist integriert in den Rundgang durch insgesamt acht Ausstellungsräume. Mit seinen drei Funktionen als Museum, Konzertsaal und international renommierter Forschungsstätte ist es im Blaubuch der Bundesregierung als national bedeutsamer kultureller Gedächtnisort aufgeführt. Das Robert-Schumann-Haus besitzt die weltweit größte Sammlung an originalen Dokumenten von Robert und Clara Schumann.