Das Publikum im ausverkauften Gewandhaus Zwickau hat am Freitagabend die Inszenierung von Schumanns Oper Genoveva mit minutenlangem Applaus gefeiert. Damit erlebte das Schumann-Fest 2010 aus Anlass des 200. Geburtstages von Robert Schumann einen äußerst gelungenen Auftakt. Regisseur Jochen Biganzoli stellt in seiner Inszenierung Golo und seine Psyche in den Mittelpunkt. Sein seelischer Zustand, seine Gefühlswelt, seine Träume und Enttäuschungen werden schauspielerisch und über Videobilder anschaulich gemacht, die Parallelen zu Schumann unter anderem durch Schumann-Zitate und -Musik hergestellt.
Generalintendant Roland May sprach vor dem Ensemble von einer großartigen Aufführung und von einem denkwürdigen Abend. Positiv äußerte sich auch der Wiener Musikwissenschaftler Prof. Reinhard Kapp - die Regie habe den psychologischen Moment sehr schön herausgearbeitet, wodurch vieles verständlich wurde, was sonst verborgen bleibt. Nach dem anhaltenden Beifall mit Bravo-Rufen und ersten persönlichen Reaktionen von Zuschauern und Kritikern darf das Theater Plauen-Zwickau hoffen, am Anfang einer Erfolgsgeschichte zu stehen. Die nächste Vorstellung im Gewandhaus Zwickau findet am 13. Juni statt. Sie beginnt 15 Uhr.
Im Rahmen des Schumann-Festes finden bis 12. Juni noch mehr als 15 Veranstaltungen statt. Am morgigen Sonntag sind eine Liedmatinee, die Eröffnung einer Sonderausstellung, eine Lesung mit Peter Härtling und das Ballett „love.song.letters" zu erleben. Höhepunkt sind die Feierlichkeiten am 8. Juni. Dann findet am Nachmittag das Geburtstagsfest am Robert-Schumann-Denkmal und abends das Festkonzert mit Daniel Barenboim im Konzert- und Ballhaus „Neue Welt" statt.
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