Sonderschau „Einblicke in automobile Schatzkammern" vereint rund 30 Raritäten - Museum mit Horch 951 A Sedankabriolett und Wanderer W 25 K Roadster vertreten
Zur diesjährigen Messe Automobil International, kurz AMI in Leipzig wird sich die Glashalle des Messegeländes zu einer Galerie exklusiver Raritäten aus deutschen und europäischen Automobilmuseen verwandeln. Dafür hat sich die Messegesellschaft den Verband der deutschen Museen für Auto, Motor und Technik e.V. ins Boot geholt, der seinerseits rund 30 ausgewählte Oldtimer, Youngtimer, Sportwagen, Prototypen und Studien aus den angeschlossenen Museen zusammenstellte, die einen „Einblick in automobile Schatzkammern" geben.
Auch das August Horch Museum in Zwickau steuert zwei Schmuckstücke bei, die eindrucksvoll die gewachsenen Traditionen des westsächsischen Fahrzeugbaues belegen und das Können der Automobilwerker vergangener Tage zeigen.
Unverkennbar zählt das Horch 951 A Sedankabriolett zu den Flaggschiffen der Zwickauer Nobelmarke, die sich durch technische Perfektion und gestalterische Vollendung weltweit einen erstklassigen Ruf erwarb. Mit seiner beachtlichen Länge von 5,64 m wirkt der Wagen doch, dank seiner durchdachten und abgestimmten Linienführung, sehr harmonisch und elegant in der äußeren Erscheinung. Das imposante Fahrzeug wird vom bis heute Maßstäbe setzenden Horch-Reihenachtzylindermotor angetrieben, der in dieser Ausführung bei 5 Litern Hubraum 120 PS leistete. Der adäquate und formschöne Kabriolett-Aufbau trägt dagegen die Handschrift der berühmten Berliner Karosseriefirma Erdmann & Rossi. Als Besonderheit verfügt er über eine Separation, das heißt eine Trennwand zwischen Fahrer- und Fahrgastbereich, in der sich eine eingebaute Bar und ein Klapptisch befinden. Damit konnten sich die im geräumigen Fond platz nehmenden nicht nur ungestört und ungehört ihren Gesprächen widmen, sondern sich in besonderer Weise dem (Fahr-) Genuß hingeben. Ein Radio, seit 1935 in Fahrzeugen zu finden, machte das Reisen noch dazu zum unterhaltenden Erlebnis.
Dem 125-jährigen Gründungsjubiläum der Wanderer Werke in Chemnitz erweisen wir mit der Präsentation eines Wanderer W 25 K Roadsters die Referenz. Denn besonders der rassige, von einem Kompressortriebwerk beschleunigte Sportwagen wurde zum Inbegriff für die Wagen mit dem geflügelten W. Das 1934 aufeinander abgestimmte Programm der Auto Union sah auch für die Marke Wanderer einen sportlichen Zweisitzer vor. Und so verbarg sich hinter dem nüchternen Typencode W 25 K innerhalb der neuen, standardisierten Reihe W 23 bis W 26 ein atemberaubend schöner Roadster. Während er bereits über das einheitliche Fahrgestell mit Einzelradaufhängung vorn und hinterer Schwebeachse verfügte, trieb ihn noch der durch Prof. Porsche konstruierte Leichtmetallmotor des Modells W 40. Allerdings erweitert um ein mitlaufendes Rootsgebläse - also mithin einen Kompressor - der Firma Viktor Derbuel in Gera. Dies garantierte die nötige Anzugsfreude und damit spritziges Fahrvergnügen. Im Zusammenspiel mit der gelungenen Karosserie, die Ästhetik und Aerodynamik vereint, sorgte der Wagen nicht nur bei seinem Erscheinen auf der Internationalen Automobil- und Motorrad-Ausstellung in Berlin 1936 für Furore. Gestaltet hat ihn übrigens der begnadete Chefgestalter der Auto Union AG, Günther Mickwausch.
Das August Horch Museum lädt Sie vom 10. bis 18. April 2010 täglich zwischen 9.00 und 18.00 Uhr herzlich ein, die Sonderschau „Einblicke in automobile Schatzkammern" in der Glashalle zu erleben!