Das Robert-Schumann-Haus informiert:
Langer Museumsabend am 3. März
Schumanns „Frühlingssinfonie" steht im Mittelpunkt des langen Museumsabends am 3. März im Robert-Schumann-Haus. Ab 18.30 Uhr präsentiert und erläutert Direktor Dr. Thomas Synofzik dann Aufnahmen des populären Werks des 1810 in Zwickau geborenen Komponisten. Zu den besonderen Raritäten gehört die 1925 entstandene Schellack-Aufnahme mit Hans Pfitzner, die auf einem ebenso alten Grammophon abgespielt wird. Das Robert-Schumann-Haus hat an diesem Tag, wie an jedem ersten Mittwoch im Monat, nicht nur bis 17 Uhr, sondern bis 20 Uhr geöffnet. Dauer- und Sonderausstellung können während der Sonderöffnungszeit zum ermäßigten Eintritt von zwei Euro besichtigt werden.
Von Schumanns „Frühlingssinfonie" besitzt das Robert-Schumann-Haus über 50 Aufnahmen. Darunter sind zum Teil auch mehrfache Einspielungen mit Dirigenten wie Daniel Barenboim, Christoph Eschenbach oder Leonard Bernstein. Die vor 85 Jahren entstandene Schellack-Aufnahme mit Hans Pfitzner, die an diesem Abend vorgestellt wird, wurde bisher nicht auf CD veröffentlicht. Hans Pfitzner (1869-1849) ist heute vor allem als Komponist bekannt, war aber in den 1920er Jahren einer der berühmtesten Dirigenten. Robert Schumann galt sein besonderes Interesse, sogar eine Biographie über den Komponisten plante er zu schreiben. Das erst vor kurzem wieder spielbar gemachte Grammophon aus dem Jahr 1925 - eine Spende der Deutschen Grammophon-Gesellschaft an das damalige Zwickauer Schumann-Museum - erlaubt die Wiedergabe der alten Schellack-Schätzchen „unplugged", ohne Elektrizität. Einen interessanten Klang-Vergleich bieten die seit Anfang der 1990er Jahre erschienenen Einspielungen mit Orchestern auf Originalinstrumenten mit Dirigenten wie Roy Goodman, John Eliot Gardiner oder Philippe Herreweghe.
Besucht werden kann dann natürlich auch die Sonderausstellung „Aus literarischem Hause", die dem Vater Robert Schumanns gewidmet ist. August Schumann übernahm im Geburtsjahr Roberts einen drei Jahre zuvor mit seinem Bruder Friedrich gegründeten Buchverlag selbständig als alleiniger Eigentümer. Hier erschienen in den nächsten Jahrzehnten hunderte Bände von Klassikerausgaben im Taschenformat, womit August Schumann und sein Zwickauer Verlag - lange vor Unternehmungen wie der Reclamschen Universalbibliothek - zum Urvater des deutschen Taschenbuchs wurde. Präsentiert werden im Robert-Schumann-Haus unter anderem diese frühen Taschenbücher, handschriftliches Material, Bilder, Siegelabdrücke oder die originale Münzwaage aus dem Besitz August Schumanns, wie er sie 200 Jahre zuvor am selben Ort zur Umrechnung der Währungen in den verschiedenen deutschen Teilstaaten einsetzte. Ein besonderes Augenmerk wird schließlich auf die Auseinandersetzung Robert Schumanns mit den Verlagsprodukten seines Vaters gelegt: die Mitarbeit beim Verfassen von biographischen Beiträgen für die Porträt-Sammlung, Übersetzungen fremdsprachiger Texte und Vertonungen u. a. von Texten Lord Byrons.