Sonderausstellung „Aus literarischem Hause" ist bis 21. März zu sehen
Mit der Eröffnung der Sonderausstellung „Aus literarischem Hause" ist Zwickau am Neujahrstag in das Schumann-Jahr 2010 gestartet.
Weitere sieben Veranstaltungen aus Anlass des Jubiläums stehen allein im Januar auf dem Programm.
Zu diesen gehört am 6. Januar „Große Interpreten im Vergleich". Im Rahmen des Museumsabends präsentiert der Direktor des Robert-Schumann-Hauses dann Aufnahmen aus dem Schallarchiv des Museums.
2010 lädt das Robert-Schumann-Haus an jedem ersten Mittwoch im Monat zum Museumsabend ein: Nicht nur bis 17.00 Uhr, sondern bis 20.00 Uhr ist das Haus an diesen Tagen geöffnet.
Jeweils um 18.30 Uhr präsentiert und erläutert Dr. Thomas Synofzik dabei im Musikhörraum Schumann-Aufnahmen aus dem Schallarchiv. Die Aufnahmen reichen dabei vom hundert Jahre alten Schellackschätzchen bis zur heutigen CD.
Zur Eröffnung der Reihe „Große Interpreten im Vergleich" stellt Thomas Synofzik am 6. Januar Interpretationen von Schumanns Heine-Ballade „Die beiden Grenadiere" vor.
Im Vergleich mit Kommentaren und Erläuterungen sind Aufnahmen u. a. mit George Henschel, Fjodor Shaljapin, Richard Tauber, Peter Anders, Dietrich Fischer-Dieskau und Natalie Stutzmann zu hören.
Zu sehen ist an diesem Tag natürlich auch die am 1. Januar eröffnete Ausstellung zu August Schumann und seinem Verlag. Der Vater des am 8. Juni 1810 in Zwickau geborenen Komponisten übernahm ausgerechnet im Geburtsjahr Roberts einen drei Jahre zuvor mit seinem Bruder Friedrich gegründeten Buchverlag selbständig als alleiniger Eigentümer. Hier erschienen in den nächsten Jahrzehnten hunderte Bände von Klassikerausgaben im Taschenformat, womit August Schumann und sein Zwickauer Verlag - lange vor Unternehmungen wie der Reclamschen Universalbibliothek - zum Urvater des deutschen Taschenbuchs wurde.
Neben zwei Reihen mit deutschsprachigen Klassikern und zeitgenössischeren Dichtern erschien in Zwickau eine auf über 250 Bände anwachsende Taschenbibliothek der ausländischen Klassiker. Besonders interessant sind überdies vier Reihen mit englischen, italienischen, französischen und spanischen Dichterin in den Originalsprachen - die englische Reihe brachte es auf ebenfalls weit über 200 Bände, was ihren Erfolg belegt.
Präsentiert werden im Robert-Schumann-Haus diese frühen Taschenbücher, die häufig mit reizvollen Illustrationen versehen sind. Darüber hinaus sind weitere Verlagsprodukte wie die 420-teilige Porträt-Serie der berühmtesten Menschen aller Zeiten und Völker zu sehen. Neben diesen gedruckten Objekten bietet die Sonderschau interessantes handschriftliches Material, Bilder, Siegelabdrücke und die originale Münzwaage aus dem Besitz August Schumanns, wie er sie 200 Jahre zuvor am selben Ort zur Umrechnung der Währungen in den verschiedenen deutschen Teilstaaten einsetzte. Ein besonderes Augenmerk wird schließlich auf die Auseinandersetzung Robert Schumanns mit den Verlagsprodukten seines Vaters gelegt: die Mitarbeit beim Verfassen von biographischen Beiträgen für die Porträt-Sammlung, Übersetzungen fremdsprachiger Texte und Vertonungen u. a. von Texten Lord Byrons.