Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Zwickau informiert
Thema 2009: "Weibliche Genitalverstümmelung"
Auch in Zwickau und dem Landkreis wird der Tag „Nein zu Gewalt an Frauen" seit Jahren entsprechend dem Thema und der Fahnenaktion gewürdigt und bedacht. Pünktlich 12 Uhr werden an Institutionen wie Mütter- und Familienzentren sowie Gewerkschaften die Fahnen „Frei leben - ohne Gewalt" gehisst.
Entsprechend der Kampagne wird es am 25. November 2009 in der Zeit von 17 bis 19 Uhr im Kontakt- und Informationsbüro für präventive Kinder- und Jugendarbeit, Makarenkostraße 40 in 08066 Zwickau (Telefon 0375 430 99123) einen Vortrag zum Thema „Weibliche Genitalverstümmelung" mit anschließender Diskussion geben.
Die Referentin, Prof.Dr. habil. Godula Kosack aus Leipzig, wendet sich mit ihrem Vortrag an alle Bildungsträger (Schulen, Volkshochschulen, Hochschulen, konfessionelle o.a. Bildungsstätten) sowie an multikulturelle Vereine, die sich zum Ziel gesetzt haben, bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen den Blick über den Tellerrand hinaus zu erweitern und das Verständnis für Angehörige anderer Kulturen zu stärken.
Zurückzuführen ist dieser Gedenktag auf die Ermordung der aus der Dominikanischen Republik stammenden Widerstandskämpferinnen Patria, Maria Teresa und Minerva Mirabal durch das Trujillo-Regime. Der Tod der Schwestern ist beispielhaft für die sexuelle, politische und kulturelle Gewalt gegen Frauen. Seit 1987 werden an diesem symbolischen Jahrestag weltweit Zeichen gegen Gewalt an Frauen gesetzt. Terre des Femmes umschreibt die Kampagne an diesem symbolischen Jahrestag in jedem Jahr mit einem besonderen Thema im Zusammenhang mit Gewalt an Frauen.
Das Thema dieses Jahres ist die „weibliche Genitalverstümmelungen". Weltweit leben mehr als 150 Millionen Mädchen und Frauen, die an ihren Genitalien verstümmelt wurden. Jedes Jahr werden erneut etwa drei Millionen Mädchen Opfer dieser Praktik: das sind 8.000 jeden Tag! Und die Verstümmelungen finden auch in Deutschland statt: Mädchen werden hierzulande zu diesem Zweck zu ÄrztInnen oder in ihr Heimatland gebracht und betroffene Frauen leben unter uns.
Seit sich 1997 erstmalig der Deutsche Bundestag mit diesem Thema beschäftigte, hat sich zumindest in Deutschland die Situation für betroffene Frauen und gefährdete Mädchen verbessert. Dennoch gilt es weiter das Thema als Teil der Aus- und Fortbildung bei ÄrztInnen, Hebammen, ErzieherInnen ,JuristInnen, LehrerInnen und PolizistInnen weiter anbieten und ausbauen.