Aufruf brachte Mix aus sehr Persönlichem und aussagekräftigen Zeitzeugnissen
Dokumentarisches, Prosaisches, Lyrisches, Tagebuchnotizen, akribische Aufzeichnung von Episoden, sehr persönliche Reflektionen... - die Resonanz auf den Aufruf des Stadtarchivs an die Zwickauer brachte ganz unterschiedliche Materialien auf den Schreibtisch von Dr. Angelika Winter, Mitarbeiterin des Stadtarchivs.
Der ehemalige Zwickauer Oberbürgermeister Heiner Fischer (1977 bis 1990) stellte den Archivaren gleich ein dickes, mit sehr gut leserlicher Handschrift verfasstes Buch zur Verfügung.
Darin zeichnete er seine ganz persönlichen Erinnerungen auf, versah diese mit Bildern. Festgehalten hat er all dies für seine Enkelin Ina und seinen Enkel Tom sowie seine Tochter Kerstin.
Ebenfalls seine Enkel hatte auch Werner Neumann im Blick als er begann, seine Erlebnisse in der Umbruchzeit festzuhalten. Er war bis zur Wende Vorsitzender des Zwickauer Kulturbundes und arbeitete als Hochschulteil-Leiter. Werner Dietrich, Fachwart für Heimatgeschichte, hatte wiederum diverse kirchliche Veröffentlichungen zu bieten und zudem auch alle Daten und Orte der Friedensgebete aufgelistet.
Ein anderer dicker Hefter kam sozusagen aus der Verwaltung selbst. Angelika Michaelis, bis 2006 Pressesprecherin der Stadt Zwickau, hatte seinerzeit die Aktivitäten des Runden Tisches protokolliert und dokumentiert. Inzwischen im „Unruhestand" legt sie seit einiger Zeit schon als Stadtführerin Besuchern der Automobil- und Robert-Schumann-Stadt ihr „Zwigge" liebevoll ans Herz.
Sehr Persönliches hatte auch Karl-Ernst-Müller zu berichten. Ebenso wie Angelika Michaelis gehörte er zu den Aktiven, die nach der Wende die Zwickauer Verwaltung neu aufbauten. Als Ordnungsamtsleiter tat er das an wichtiger Stelle. Doch auch heute, als umtriebiger „Unruheständler", leistet er seinen Beitrag zur Entwicklung unserer Stadt. Er sitzt seit kurzem in der CDU-Fraktion des im Juni neu gewählten Zwickauer Stadtrats. Über seine Erinnerungen an die gesellschaftliche Wende vor 20 Jahren sprach Karl-Ernst Müller mit unserer Redaktion.