Ein Kölner Linienbus ist in Sachsen auf Tour:
Eine Initiative der Sächsischen Staatskanzlei vom 20. bis 25. AUGUST 2009
Ein ehemaliger Linienbus der Kölner Verkehrsbetriebe erhielt in Sachsen ein zweites Leben. Der Bus mit dem Kennzeichen „LSN 2-20" ist im Auftrag der Sächsischen Staatskanzlei zum Museumsbus umgebaut worden. Auf 18 Metern Länge können sich Besucher seit einiger Zeit in der Ausstellung „1989 [Unser Aufbruch] 2009" über die Ereignisse des Herbstes ´89-´90 informieren.
Ministerpräsident Stanislaw Tillich hatte die Ausstellung am 7. Mai 2009 gemeinsam mit Landtagspräsident Erich Iltgen und Michael Beleites, dem Sächsischen Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen, vor dem Sächsischen Landtag in Dresden eröffnet.
Die rollende Wanderausstellung wurde gemeinsam von der Sächsischen Staatskanzlei und dem Sächsischen Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen konzipiert.
Ministerpräsident Tillich sagte zur Eröffnung: „Eine demokratische Kultur braucht Vorbilder und Traditionen, an denen wir uns orientieren können. Die Friedliche Revolution von 1989 hält all das bereit. Wir haben deshalb für die Ausstellung nach Menschen gesucht, die die damalige Zeit erlebt und aktiv mit gestaltet haben. Sie sprechen in der Ausstellung über ihre Erfahrungen, ihre Siege oder Niederlagen, über ihre Schmerzen und ihre Erfolge. Ihre Lebensgeschichten erzählen davon, auf welch unterschiedlichen Wegen sie zum Engagement für Freiheit und Demokratie gekommen sind."
Ziel der Ausstellung ist es, sowohl an die Friedliche Revolution vom Herbst `89 zu erinnern als auch gerade jungen Menschen die Ereignisse von damals anschaulich zu vermitteln. Um die Ausstellung im Jubiläumsjahr in ganz Sachsen zeigen zu können, wurde sie in den umgebauten 18 Meter langen Gelenkbus integriert. Dieser fährt, nachdem er bis zum 13. Mai in Dresden zu sehen war, bis zum 11. November in über dreißig sächsische Orte sowie nach Berlin und Saarbrücken zu den diesjährigen Feierlichkeiten rund um den Tag der Deutschen Einheit. Somit ist die Wanderausstellung neben zahlreichen anderen Veranstaltungen und Projekten ein Schwerpunkt der Aktivitäten der Staatsregierung im Jubiläumsjahr.
Die Wanderausstellung „1989 [Unser Aufbruch] 2009" stellt bewusst die Akteure der Friedlichen Revolution in den Mittelpunkt. „Sachsen ist das Kernland der Friedlichen Revolution. Es liegt daher auf der Hand, dass in der Ausstellung viele Sachsen zu Wort kommen, ihre persönliche Geschichte erzählen und davon berichten, wie an vielen verschiedenen Orten im Freistaat die Friedliche Revolution mit voran getrieben worden ist. Mich haben die Schilderungen sehr beeindruckt: Diese Lebensgeschichten erzählen davon, auf welch unterschiedlichen Wegen die Menschen sich damals zum Engagement für Freiheit und Demokratie entschieden haben", sagte Tillich.
So kommen im Ausstellungsbus zahlreiche Zeitzeugen zu Wort, die 1989 aus ganz unterschiedlichen Beweggründen gegen die SED-Herrschaft opponierten. Fünf Multimedia-Stationen geben Interviews von Zeitzeugen und historische Mitschnitte wieder. Darüber hinaus können sich die Besucher über eine digitale Sachsenkarte interaktiv über die damaligen Ereignisse in ihrer Region informieren.
Die Ausstellung zielt nicht primär auf eine umfassende und vollständige Chronologie der Ereignisse in Sachsen. Es werden vielmehr für die Umbruchzeit typische Situationen herausgegriffen. Dies betrifft sowohl die ausgewählten Personen als auch die Orte, die exemplarisch für die Gesamtentwicklung stehen. Die Behandlung der Themen erfolgt vorwiegend anhand der Darstellung einzelner Menschen und ihres Widerstandes gegen die SED-Herrschaft. Die Ausstellung ist in drei Themenbereiche gegliedert: Im ersten Teil erfolgt eine Bestandsaufnahme des DDR-Alltags in den 1980er Jahren. Im zweiten Teil folgt eine ereignisgeschichtliche, chronologische Betrachtung der Umbruchsereignisse. Der dritte Teil stellt ähnlich wie der erste anhand verschiedener Aspekte eine Art Bilanz der Friedlichen Revolution dar.
Nächste Stationen der rollenden Ausstellung waren Meißen (14. - 18. Mai), Berlin (19. - 24. Mai), wo der Bus im Rahmen der Präsentation des Freistaates Sachsen anlässlich des 60. Jahrestages des Grundgesetzes zu sehen war, und Hoyerswerda (25. - 29. Mai). Die vollständige Route, die den Bus in alle Landkreise und kreisfreien Städte führte und weiter führen wird, ist unter