Programmtipp aus dem Robert-Schumann-Haus zu den Zwickauer Musiktagen vom 5. bis 20. Juni:
Am Samstag, dem 13. Juni, um 19.30 Uhr sind im Robert-Schumann-Haus am Hauptmarkt 5, im Rahmen der Zwickauer Musiktage Musiker aus London zu Gast: das Ensemble Concerto Cristofori mit Sharona Joshua (Hammerflügel) und Thomas Guthrie (Bariton). Sharona Joshua spielt dabei auf dem originalen Flügel Clara Wiecks, der speziell für sie 1827 in Wien von André Stein gebaut wurde. Das Programm lehnt sich an ein Konzert, das Clara Schumann am 1. Februar 1871 in London gab, an. Ihr Sängerfreund Julius Stockhausen unterstützte sie dabei. Die damaligen Programme präsentierten dem Publikum eine bunte Mischung von Stücken, wie sie im heutigen klassischen Konzertbetrieb, der nur die Alternativen Lieder- oder Klavierabend kennt, nicht mehr praktiziert wird. In diesem Fall steht beispielsweise zwischen den von Sharona Josua vorgetragenen Davidsbündlertänzen Robert Schumanns und dem Italienischen Konzert Johann Sebastian Bachs das berühmte Brahms-Lied Von ewiger Liebe mit Thomas Guthrie. Mit auf dem Programm stehen jeweils zwei Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Frédéric Chopin und Franz Schubert sowie Beethovens Klaviersonate op. 31 Nr. 3 „Die Jagd". Die Vorlage für das Konzert stammt aus der kompletten Sammlung von Programmzetteln Clara Schumanns, die zu den Archiv-Schätzen des Zwickauer Robert-Schumann-Hauses gehört, und jüngst in einem Forschungsprojekt an der Hochschule für Musik und Theater Hannover wissenschaftlich ausgewertete wurde.
Die aus Israel stammende Pianistin Sharona Joshua studierte bei Alexander Volkow an der Rubin Academy und Christopher Kite an der Guildhall School of Music and Drama. Sie vertiefte ihre Studien bei Malcolm Bilson und Zwvi Meniker, Richard Egarr, David Roblou und Sally Sargent. Sie ist in London ansässig, wo sie regelmäßig als Solistin und Kammermusikerin auf Konzertbühnen und in Rundfunkproduktionen zu hören ist. Sie ist in Belgien, Polen, Spanien, Deutschland und den USA aufgetreten, auch als Dirigentin verschiedener Orchester vom Tasteninstrument aus. Sie unterrichtet Fortepiano an der Birmingham University. Sie hat zahlreiche Meisterkurse in sämtlichen vier britischen Staaten gegeben. Seit 2001 tritt sie mit ihrem Ensemble Concerto Cristofori auf, das sich nach dem Erfinder des Hammerklaviers benannt hat und auf historische Aufführungspraxis spezialisiert ist. Als Solistin hat sie u.a. CDs mit Musik von Carl Philipp Emanuel Bach sowie mit dem New London Consort und mit Philip Pickett eingespielt.
Der Sänger und Regisseur Thomas Guthrie begann seine musikalische Ausbildung als Knabensänger an St John's College Cambridge. Er studierte am Trinity College und dann am Royal Northern College of Music und bei Thomas Allen in Chicago. Er ist in den berühmtesten Konzertsälen von New York und Bolivien bis Tokyo und Sydney aufgetreten. In den letzten Jahren hat hat er Mozarts Zauberflöte und Purcells Fairy Queen sowie Schuberts Winterreise mit Erfolg inszeniert. Als Opernsänger ist er u.a. als Don Giovanni und als Graf in der Hochzeit des Figaro aufgetreten, als Papageno in der Zauberflöte, als Denisov in Prokofievs Krieg und Frieden, und in mehreren Opern Henry Purcells aufgetreten. Er war an Operneinspielungen auf CD beteiligt und hat Bach-Kantaten mit dem Zwickauer Robert-Schumann-Preisträger John Eliot Gardiner aufgenommen.
Karten sind im Vorverkauf zum Preis von 10 Euro (erm. 7,50 Euro) erhältlich.