Erneutes Bekämpfen des giftigen Riesenbärenklau in Zwickau

veröffentlicht am: 30.04.2009

Auch in diesem Jahr wird dem gefährlichen Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum), auch „Herkulesstaude" genannt, in Zwickau wieder der Kampf angesagt.

Im Mai werden Mitarbeiter der Beschäftigungsförderungsgesellschaft Zwickau (BFZ) erneut im gesamten Stadtgebiet Zwickaus unterwegs sein, um Bestände der giftigen Pflanze flächenhaft zu bekämpfen.

„Derzeit bilden die Pflanzen ihre Blüten - ein guter Zeitpunkt zum Beschnitt oder Mähen der Pflanze noch vor Samenbildung" erklärt Thomas Liebisch vom Tiefbauamt der Stadt. „Um sie jedoch nachhaltig zu beseitigen, müssen in weiteren Kontrollen auch sogenannte „Notblüten" entfernt werden, zu deren Bildung diese Gewächse nachfolgend in der Lage sind."

Um Bestände dauerhaft zu vernichten, sind alljährlich umfangreiche Kontroll- und Schnittmaßnahmen notwendig, da Samen, die bereits im Boden liegen, bis zu 8 Jahren lang keimfähig bleiben können.

Eine weitere Ausbreitung der „Giftpflanze 2008" würde nicht nur die einheimische Pflanzenwelt langfristig negativ beeinflussen und das Landschaftsbild sichtbar verändern, sondern stellt vor allem auch eine große Gefahr für die Gesundheit des Menschen dar. Vor allem spielende Kinder sind gefährdet, da Flächen mit diesen markanten Pflanzen gern als Spielplatz aufgesucht werden.

Wir bitten daher auch alle Grundstückseigentümer und -nutzer um Mithilfe bei der Bekämpfung dieser Pflanze!

Doch Vorsicht!

Alle Bestandteile der Pflanze, besonders ihr Pflanzensaft, sind giftig!

Die Inhaltsstoffe werden bei Berührung der Pflanze durch die Haut aufgenommen und verursachen insbesondere unter Sonnenbestrahlung schwere Hautentzündungen. Nach bis zu 48 Stunden bilden sich auf den betroffenen Hautpartien abgegrenzte Rötungen und es kann zu Blasen- bis hin zu Ödembildung kommen, vergleichbar mit Verbrennungen zweiten bis dritten Grades. Diese Hautschädigungen heilen nur langsam ab und können unschöne Narben hinterlassen.

Deshalb ist vor Beginn der Schneidearbeiten unbedingt folgendes zu beachten:

  • Schutzkleidung tragen (Handschuhe, Schutzbrille, lange Kleidung, Gummistiefel)!
  • Wenn möglich Einsatz an sonnenfreien Tagen, um Verletzungen vorzubeugen!
  • Spritzer von Pflanzensaft auf der Haut sind sofort mit reichlich Wasser abzuwaschen!

Beschnitt:

Das Abschneiden der Blüten oder Mähen der Bestände vor Samenbildung ist eine der wirkungsvollsten Bekämpfungsmethoden. Die Blütenstände müssen jedoch bei mindestens 70 Grad/ Celsius in einer Kompostieranlage behandelt werden, um die Keimfähigkeit der Samen dauerhaft zu unterbinden.

Entsorgung:

Bei Einzelpflanzen kann deren Blütenstand, in einem Plastiksack verpackt, mit dem Restmüll entsorgt werden. Die übrigen Pflanzenteile können selbst kompostiert werden. In diesem Fall empfiehlt es sich, auch die Wurzel auszustechen.

Großmengen:

Bei größeren Mengen anfallender Blüten ist eine kostenfreie Abholung und fachgerechte Entsorgung möglich. Um Anmeldung wird unter folgenden Telefonnummern gebeten: 0375/836701 oder 836601.

Bei Abholbedarf mehrerer Grundstückseigentümer/ -nutzer in einem Stadtteil/-gebiet ist es sinnvoll, einen gemeinsamen Abholtermin zu vereinbaren.

Handelt es sich um größere Flächen mit Riesen-Bärenklaubewuchs, können diese unter den genannten Telefonnummern gemeldet und ggf. Hilfe bei der Bekämpfung vereinbart werden.

Wissenswertes zur Pflanze

Der ursprünglich aus dem Kaukasus stammende Riesen-Bärenklau gehört zur Familie der Doldengewächse und ist eine der bekanntesten gebietsfremden Gewächse.

Er wurde vor etwa 100 Jahren in Deutschland als dekorative Gartenzierpflanze eingeführt und ist leicht an seiner Größe, seinen riesigen Doldenblüten, den bis zu 1 m großen fiederteiligen Blättern und dem meist dunkelrot gefleckten Stängel erkennbar. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts entwickeln sich allerdings vermehrt Massenbestände der bis zu 3,5 m großen Pflanze in unserer heimischen Natur. Er besiedelt in unseren Gefilden bevorzugt Uferbereiche von Gewässern, aber auch Straßenränder, Brachflächen und landwirtschaftliche Nutzflächen.

Die schwimmfähigen Samen können durch Wassernähe über weite Strecken transportiert werden. Das massenhafte Auftreten an Uferbereichen gilt als besonders problematisch, denn die ursprüngliche Vegetation wird zunehmend verdrängt. Die Gefahr der Ufererosion steigt, da die Pfahlwurzeln der Herkulesstaude keine bodenfestigende Wirkung haben.

Wind hingegen trägt die Samen meist nur wenige Meter weit (Nahausbreitung) und fördert so die Entstehung von Massenbeständen - eine Pflanze kann schließlich über 40.000 Samen bilden.

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