Baumpflanzung am 25. April, dem „Tag des Baumes“

veröffentlicht am: 22.04.2009

Das Garten- und Friedhofsamt lädt ein:

Mulde-Paradies erhält einen Berg-Ahorn, den „Baum des Jahres 2009"

Seit 1989 ist es üblich, den „Tag des Baumes" vor allem dem jeweiligen „Baum des Jahres" zu widmen. In diesem Jahr soll deshalb in der im Bau befindlichen Parkanlage Mulde-Paradies ein Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus) gesetzt werden. Der Berg-Ahorn wurde mittlerweile als 21. Baumart vom Kuratorium „Baum des Jahres" ausgewählt. Die symbolische Pflanzung (eine Fachfirma bereitet die Pflanzung vor) nimmt am Samstag, dem 25. April, gegen 11 Uhr Bürgermeister Rainer Dietrich (Dezernat Wirtschaft und Bauen) vor.

Dazu sind die Zwickauer Bevölkerung, insbesondere Anwohner aus dem Stadtzentrum, sowie Medienvertreter herzlich eingeladen.

 

Diese erste symbolische Baumpflanzung auf dem Gelände der zukünftigen Parkanlage Mulde-Paradies stellt den Auftakt für die geplante Bepflanzung des gesamten Parkareals in diesem Jahr dar.

In den kommenden Wochen sind noch zwei Baumspendenpflanzungen vorgesehen. Alle weiteren Pflanzungen werden zum Abschluss der landschaftsbaulichen Gestaltungsarbeiten in der nächsten Pflanzperiode erfolgen.

 

Informationen zum Standort

Der Standort für die ersten drei Baumpflanzungen befindet sich am nördlichen Parkzugang zwischen dem Nordportal des Tunnels und der Muldenpromenade.

Auf dem Dach des Tunnels der B 93 entsteht derzeit die etwa drei Hektar große Parkanlage „Mulde-Paradies".

Die neue Grünanlage erstreckt sich praktisch auf dem Gebiet einer ehemaligen Siedlung am Flusslauf der Zwickauer Mulde, dem stadtgeschichtlichen Ursprungs Zwickaus.

Die besonders reizvolle Lage der Parkanlage zwischen Schloss Osterstein und der Paradiesbrücke verbindet künftig auf eine besonders attraktive Art und Weise die Flusslandschaft mit dem Stadtzentrum.

Nach ihrer Fertigstellung wird sie allen Altersgruppen vielfältige Möglichkeiten bieten. Zahlreiche Kleinplätze, wie beispielsweise am Tränktor, an der fast schon fertigen Flussbühne und am Schlossmühlenplatz, sollen zum Verweilen einladen.

Für die Kinder entstehen in den kommenden Monaten zwei altersgerechte Spielanlagen. Umfangreiche Gehölz- und Staudenpflanzungen sollen den Parkcharakter hervorheben.

Zahlreiche Bänke werden Gelegenheit zur Entspannung bieten.

Außerdem werden Wiesenflächen jedem Besucher für Sport und Spiel zur Verfügung stehen.

Einige wertvolle Altbäume wurden bereits vor Beginn der Bauarbeiten zum B 93-Tunnel gesichert und werden in die Neugestaltung einbezogen.

Der stadtgeschichtlichen Bedeutung dieses Geländes Rechnung getragen wird mit dem Neuanlegen der historischen Kastanienallee im Verlauf der Ringpromenade, der Anlage eines Wallgartens am Pulverturm und der Nachzeichnung historischer Funde an der neuen Geländeoberfläche.

Informationen zum Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)

In Zwickau ist der Berg-Ahorn häufig als Straßenbaum anzutreffen, beispielsweise am Alten Steinweg, an der Äußeren Dresdner Straße, an der Bahnstraße, entlang der Kleinen Biergasse und an der Werdauer Straße.

Besonders eindrucksvolle Exemplare lassen sich in den Parkanlagen finden. Im Baumkataster des Garten- und Friedhofsamtes sind etwa 1600 Berg-Ahornbäume auf städtischen Flächen und als Straßenbegleitgrün registriert.

Dieser Baum wird auch als der Rübezahl unter den heimischen Ahornarten bezeichnet: er bevorzugt mehr die feuchten, kühlen Höhen (Bergmischwald).

Über die natürliche Nordgrenze des Berg-Ahorn-Areals sind sich die Botaniker noch nicht einig. Ohne Probleme wächst er heute auch in Südskandinavien und auf den britischen Inseln bis nach Schottland.

Nach der Eiszeit hat er aber die Rückwanderung über die Alpen von selbst wohl nur bis nach Norddeutschland geschafft, dann hat der Mensch nachgeholfen. Es gibt Nachweise, dass er nahe der norddeutschen Küste vor 500 Jahren noch unbekannt war.

Der Verbreitungsschwerpunkt liegt heute in Mittel- und Südeuropa, dort vor allem im Bergland, in Mischbeständen mit Buchen, Tannen und Fichten.

So kann er im Harz und Erzgebirge bis in 900 Metern Höhe vorkommen, in den Zentral- und Ostalpen bis in 2000 Meter, und damit höher steigen als die meisten anderen Laubbäume.

England und Irland hat der Berg-Ahorn nach seiner dortigen Einbürgerung durch den Menschen im 15. Jahrhundert komplett erobert, sich also von Anpflanzungen aus selbst verbreitet. Invasionspotenzial nennen das Botaniker - der Berg-Ahorn ist aber weniger invasiv als der Spitz-Ahorn.

Der Berg-Ahorn ist ein forstlich wertvoller und zugleich robuster, im Stadtklima bewährter Park- und Straßenbaum. Er stellt relativ hohe Standortansprüche, der Boden sollte nicht zu trocken und zugleich nährstoffarm sein. Ansonsten gilt er als relativ ph-tolerant.

Berg-Ahorne sind Lebensraum für viele Vogelarten, Insekten, Pilze und Misteln. So gibt es zum Beispiel Schmetterlinge mit den schönen Namen Ahorn-Eule und Ahorn-Spinner. Blattläuse mögen den Baum besonders wegen seines hohen Zuckergehaltes, und dementsprechend auch Ameisen (da sie die Blattläuse „melken"). Vögel und Mäuse ritzen gelegentlich die Rinde an, um an den zuckerhaltigen Frühjahrssaft zu gelangen. Man hat schon beobachtet, wie Meisen kopfüber unter einer Ahorn-Astwunde hingen und sich den Saft in ihren Schnabel tropfen ließen.

Die Samen werden von Eichhörnchen, Mäusen, Kernbeißern und anderen Tieren gefressen, so dass nach dem Winter nur noch ein kleiner Teil übrig ist (aber immer noch genug bei den großen Fruchtmengen).

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