„AWTOWELO 650 - Der unbekannte Rennwagen“

veröffentlicht am: 23.02.2009
  • Vortrag am 27.02.2009 17 Uhr im August Horch Museum
  • Chassis nur an diesem Tag im Museum zu besichtigen

Als Kooperationsprojekt des Industriemuseums Chemnitz mit der TU Dresden, der Fakultät Kfz-Technik an der Westsächsischen Hochschule Zwickau und der Arbeitsgruppe Kfz-Technik im Förderverein Industriemuseum Chemnitz sowie mit Unterstützung der IAV GmbH Chemnitz begann im Jahre 2008 die Restaurierung der Fragmente des der Öffentlichkeit nahezu unbekannten Rennwagens Awtowelo 650, der nach dem Krieg in Chemnitz in der Tradition Auto Union-Rennwagen entstand. Dazu gehören die virtuelle Rekonstruktion und Visualisierung dieses faszinierenden Zwölfzylinder-Rennwagens und die Komplettierung der vorhandenen Fahrzeugfragmente zu einem „rolling chassis".

Das Vorhaben vereint die Expertise von Zeitzeugen und Experten mit modernsten technischen Verfahren im Rahmen der studentischen Ausbildung. An der digitalen Rekonstruktion arbeiteten im Rahmen von Studienarbeiten insgesamt vier Studenten, wobei sich zwei mit der Karosserie und zwei mit dem Chassis beschäftigten. Ein weiterer Student erstellte in seiner Studienarbeit nach Hauptmaßen und Fotos mit CAD ein Modell in kleinem Maßstab. Dieses Modell wurde mit 3D-Druck hergestellt, einem Rapid Prototyping-Verfahren. Zur Rekonstruktion der Karosserie, von der - bis auf den ersten Fahrzeuggesamtentwurf - keinerlei Zeichnungen vorhanden sind, wird derzeit auf dieser Basis ein Tonmodell im Maßstab 1:5 erarbeitet.

Generell werden bei der digitalen Rekonstruktion modernste Techniken angewendet, um die vorhandenen Teile zu erfassen und im virtuellen Raum zusammen zu fügen. Zum technischen Verständnis notwendige, aber nicht mehr vorhandene Teile wurden anhand historischer Zeichnungen mit CNC- und Rapid Prototyping-Verfahren nachgefertigt und ermöglichen ein schlüssiges Erscheinungsbild des Chassis ohne Verfälschung des historischen Eindruckes.

 

Bei einer Veranstaltung am 27.02. 2009 um 17.00 Uhr im August Horch Museum Zwickau werden die bisherigen Ergebnisse der Arbeiten von Studenten und Mitarbeitern der Westsächsischen Hochschule Zwickau vorgestellt. Interessierte Besucher können diese anschließend an dem erstmals in Zwickau ausgestellten Chassis selbst begutachten.

 

Zur Geschichte (Auszug aus der Website des Sächsischen Industriemuseums): In der Zeit von 1950 bis 1952 entstanden bei Awtowelo-Chemnitz, neben vielen verwertbaren Ergebnissen auch - man muss schon feststellen: kurioserweise - zwei komplette Rennwagen mit der Typenbezeichnung 650, kurz Awtowelo 650 genannt und drei zugehörige Motoren. Die Fahrzeuge wurden, im Frühjahr 1952 kaum fertiggestellt und noch weniger fahrerprobt, auf Betreiben des Sohnes von J.W. Stalin, Wassilij Stalin, einem sportbegeisterten und motorsportvernarrten General, in die Sowjetunion verbracht, wo diese aus Unkenntnis der richtigen Kraftstoffzusammensetzung, mehr schlecht als recht unter dem Namen "Sokol" (deutsch: Falke) zum Laufen kamen. Wegen ihrer vermeintlichen Mängel schickte man die Rennwagen wieder in die DDR, wo sie zunächst verblieben; zu einem echten Renneinsatz kamen sie nie. Lediglich In dem Defa-Film "Rivalen am Steuer" (1957) hatten sie, etwas verfremdet, einen Auftritt. Dann verlor sich scheinbar die Spur. Fragmente des einen Fahrzeuges befinden sich seit Jahren im Besitz der Kustodie der TU Dresden und harren einer Restaurierung; Versuche dazu scheiterten bisher an der Interessenlage bzw. an finanziellen Mitteln.

Das August Horch Museum ist jeweils Dienstag bis Sonntag von 9.30 bis 17.00 Uhr geöffnet. Führungen können telefonisch unter (0375) 27 17 38 12 bestellt werden.

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