Zwickau ruft Koordinierungsbüro für Demokratie und Toleranz ins Leben

veröffentlicht am: 02.12.2008

Anlaufstelle des Bündnisses ist im Alten Gasometer nun arbeitsfähig

Mit dem 1. Dezember nahm in Zwickau das Büro des Bündnisses für Demokratie und Toleranz seine Arbeit auf. Die Arbeitsschwerpunkte liegen in der Koordination der Bündnisarbeit sowie in der Projektumsetzung. Wichtigstes Ziel sei der Kampf gegen Rechtsextremismus sowie das Werben für Toleranz, Menschenrechte und Demokratie, wie Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß, Erwin Killat, Sprecher des Bündnisses für Demokratie und Toleranz, und Mario Zenner vom „Alten Gasometer" in einem gemeinsamen Pressegespräch am heutigen Dienstag betonten.

Mario Zenner, Geschäftsführer des „Alten Gasometer" bezeichnete die Intensivierung der Netzwerkarbeit und den Aufbau der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit als erste Arbeitsschritte. Zudem begännen die Vorbereitungen für die Tage der Demokratie und Toleranz, die vom 15.04. bis 25.04. 2009 stattfinden. Ein weiteres wichtiges Vorhaben sei die Koordinierung der Veranstaltungen, die anlässlich des 20. Jahrestages der friedlichen Revolution stattfinden sollen. Als mittelfristige Maßnahmen sollen zudem Präventionsprojekte an Schulen, konkrete Hilfsangebote für Opfer rechtsextremer Gewalt, Aussteigerprojekte für rechtsextreme Jugendliche und kulturelle Veranstaltungen umgesetzt werden.

„Zwickau ist keine Hochburg des Rechtsextremismus", konstatierte Oberbürgermeisterin Findeiß. Dennoch könne man vor rechtsextremen Tendenzen auch in Zwickau nicht die Augen verschließen. Insofern sei sie ausgesprochen dankbar, dass man mit dem Bündnis für Demokratie und Toleranz seit 1995 einen Partner habe, der sich engagiert gegen Extremismus und für Menschenrechte einsetze. Im Bündnis sind ein breites Spektrum an demokratischen Parteien, gesellschaftlichen Organisationen, Vereinen, Institutionen und Privatpersonen vertreten. Zugleich forderte die Oberbürgermeisterin den Landkreis auf, ebenfalls das neugeschaffene Büro nachhaltig zu unterstützen: „Nachdem der Stadtrat grünes Licht gab, ist es nun am Landkreis nachzuziehen". Nicht nur, aber auch mit dem Blick auf die Zusammensetzung des Kreistages betonte Findeiß: „Die ungewünschten politischen Tendenzen sind ein gesamtgesellschaftliches Problem, dem sich gerade auch der Landkreis entgegen stellen muss!"

Angesiedelt wurde das Büro im Alten Gasometer - Soziokulturelles Zentrum e.V.. Zunächst ist eine Mitarbeiterin im Rahmen des Programms „Kommunalkombi" beschäftigt. Ab Anfang 2009 sollen eine Fachkraft sowie eine weitere Mitarbeiterin aus dem genannten Programm hinzu kommen. Die Stadt Zwickau unterstützt entsprechend des am 27. November gefassten Stadtratsbeschlusses die Arbeit des Koordinierungsbüros mit insgesamt 35.000 Euro für die Jahre 2008/2009.

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