Stadt Zwickau ersteigert Gemälde von Max Pechstein

veröffentlicht am: 27.10.2008

Präsentation des Werkes voraussichtlich noch 2008

Die Stadt Zwickau hat am vergangenen Samstag, 25. Oktober, das Gemälde „Blumen, Flasche und Spiegel" von Max Pechstein ersteigert. Die Geburtsstadt des expressionistischen Künstlers erhielt den Zuschlag für 220.000 Euro.

Aufgrund der nun erforderlichen organisatorischen Absprachen steht jedoch noch nicht fest, wann das 1918 gemalte Werk in Zwickau zu sehen sein wird.

Nach der Versteigerung im Auktionshaus Dr. Irene Lehr, Berlin, ist durch die Stadt Zwickau nun zunächst die Zahlung des entsprechenden Betrages zu leisten. Parallel dazu finden weiter die Verhandlungen mit potentiellen Fördermittelgebern wie beispielsweise der Kulturstiftung der Länder statt, inwiefern diese den Erwerb bezuschussen.

Schließlich gilt es dann, den gesicherten Transport nach Zwickau zu organisieren. Die Verantwortlichen der städtischen Kunstsammlungen hoffen jedoch, dass die öffentliche Präsentation des Pechstein-Gemäldes noch im November, spätestens im Dezember erfolgen kann.

Hintergrund:
Der spätere „Brücke"-Künstler wurde am 31. Dezember 1881 in Zwickau geboren. Bereits der erste hauptamtliche Zwickauer Museumsdirektor, Hildebrand Gurlitt, hat 1925 die erste museale Pechstein-Ausstellung in Zwickau organisiert und versucht, Werke des Expressionisten für die Sammlung zu erwerben. Leider wurden die meisten von Gurlitt erworbenen Kunstwerke 1937 wieder beschlagnahmt.

1947 erhielt Pechstein die Ehrenbürgerwürde der Stadt Zwickau und mit der Einrichtung eines Kunstpreises für junge Künstler wurde nachhaltig versucht, an die Traditionen der 1920er Jahre anzuknüpfen.

Die Sammlung konnte wieder mit Pechstein-Werken ergänzt werden, doch war dies während der DDR-Zeit vorwiegend mit Arbeiten auf Papier möglich. Erst nach 1989 konnte die Pechstein-Sammlung gezielt wieder aufgebaut werden. So wurden mit Hilfe zahlreicher Förderer seither drei Gemälde wie auch eine Glasmalerei, ein Aquarell sowie mehrere Zeichnungen, Druckgrafiken und ein größeres Konvolut an Briefen Pechsteins erworben. Als erster Schritt konnte in diesem Jahr durch ergänzende Leihgaben aus verschiedenen privaten Sammlungen ein Ausstellungsraum dem „Brücke"-Künstler gewidmet werden.

Der Ankauf dieses Gemäldes aus einer der produktivsten Schaffensphasen des Künstlers ist für die Kunstsammlungen der Städtischen Museen ein weiterer bedeutender Baustein zum Aufbau einer Max-Pechstein-Ausstellung von nationaler Bedeutung in Zwickau.

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