Baumpflanzung zum „Tag des Baumes“ am 25. April im Schlobigpark
Das Tiefbau-, Garten- und Friedhofsamt informiert:
Seit 1952 wird in der Bundesrepublik auf Initiative der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald der 25. April als „Tag des Baumes" begangen. An diesem Tag soll die besondere Bedeutung der Bäume in das Bewusstsein der Bevölkerung gerückt werden. Seit 1989 ist es üblich, diesen Tag vor allem dem jeweiligen „Baum des Jahres" zu widmen. In diesem Jahr soll deshalb im Schlobigpark eine Walnuss (Juglans regia) gesetzt werden. Die Walnuss wurde vom Kuratorium „Baum des Jahres" mittlerweile als 20. Baumart ausgewählt. Den symbolischen Pflanzakt nimmt am Freitag, dem 25. April, gegen 10 Uhr, Bürgermeisterin für Soziales und Kultur Dr. Pia Findeiß vor. Die Zwickauer Bürger, insbesondere die Einwohner der zentrumsnahen Nordvorstadt, sind dazu herzlich eingeladen.
Informationen zur Baumart Walnuss (Juglans regia)Die Walnuss ist wahrscheinlich von Südosteuropa bis China heimisch. Bereits im Altertum wurde die Baumart von den Römern nach Mitteleuropa gebracht. Die Grenze der Verbreitung wird mit dem Begriff Weinbauklima verbunden, wobei der Baum mehr auf Spätfröste in unseren Breiten empfindlich reagiert als auf tiefe Wintertemperaturen. Die spät austreibenden, sehr aromatischen Blätter sind anfangs rotbraun und verlieren diese Farbe erst allmählich. Das Blatt ist unpaarig mit sieben bis neun Einzelblättchen gefiedert. Die einhäusige Blütenbildung besteht aus männlichen gelbgrünen Kätzchen und weiblichen grünlichen Kügelchen. Nussbaumholz ist schön gezeichnet, gut polierbar und schwindet wenig. Es liefert damit eine ideale Fournierware und gilt als edelstes Holz in unseren Breiten. Zudem liefert der Baum die besten Nüsse. Als traditionelle Weihnachtsgabe lernt bereits jedes Kind die großen kugeligen Früchte mit der dicken Schale kennen. Der runzlige Kern ist wohlschmeckend.
Die größten Anbauflächen zur Gewinnung der echten Nussfrüchte befinden sich heute wohl in Kalifornien. In den Tälern des San Joaquin und des Sacramento stehen auf 82.000 Hektar Nussplantagen. Jedes Jahr werden davon etwa 300.000 Tonnen Walnüsse geerntet. Etwas Besonderes ist ein natürliches Vorkommen in Kirgisistan. In einem Höhengürtel zwischen 1000 und 2000 Meter wachsen Walnüsse an den Nordhängen des Fergana-Tals. Die Bäume werden hier bis zu 30 m hoch. Leider fallen die bislang agroforstlich genutzten Walnuss-Fruchtwälder im heutigen Kirgisistan, bedingt durch die Armut der Bevölkerung, immer stärker der Gewinnung von Brennholz zum Opfer. In unseren Breiten besitzt der Baum keine wirtschaftliche Bedeutung. Mit einer Wuchshöhe von 12 bis 16 Metern, einer rundlichen lockeren Krone und ausladenden Hauptästen ist die Walnuss als ausgezeichneter Solitärbaum für größere Gärten und Parkanlagen geeignet. Er wünscht durchschnittlichkräftige Gartenböden, gilt als stadtklimafest und besitzt im Alter eine gute Frosthärte.
Informationen zum Standort SchlobigparkDer ausgewählte Pflanzstandort befindet sich in der Parkmitte am Rande einer Wiesenfläche. Die Entstehung des Schlobigparks geht auf den gleichnamigen Gründer Dr. Schlobig zurück. Er errichtete dort vor über 100 Jahren mehrere Kliniken. Später wurde der damalige Anstaltsgarten Teil des Stadtkrankenhauses und blieb für die Öffentlichkeit bis 1994 weitgehend unzugänglich. Von 1996 bis zum Sommer 1999 erfolgte eine komplette Neugestaltung des Parks. Das ebene Gelände erhielt sanfte Bodenmodellierungen, wurde räumlich strukturiert und bindet heute unmerklich an den Hochwasserschutzdamm der Mulde an. Sowohl von der Stadtseite als auch von der Muldenpromenade aus ist der Park gut durch ein Netz leicht geschwungener Wege erschlossen. Ein Kleinkinderspielbereich und ein Bolzplatz geben Raum für die Spielaktivitäten unterschiedlicher Altersgruppen. Zwei Riesenschildkröten aus Bronzeguss befinden sich am Eingang zum Kleinkinderspielplatz und bilden hier einen besonderen Blickpunkt. Daneben befinden sich Hochbeete mit verschiedenen Stauden- bzw. Aromapflanzen, die den Tast- und Geruchssinn anregen.
Der Altbaumbestand aus dem früheren Anstaltsgarten blieb weitgehend erhalten und prägt heute maßgeblich das Erscheinungsbild der 3,2 Hektar großen Anlage. Die neue Parkmitte mit einem Trockental, abwechslungsreichen Stauden- und Gehölzpflanzungen und umgeben von Wiesenflächen bietet eine hohe Aufenthaltsqualität.