Zum Tag der Archive am 1. März in Zwickau
Das Stadtarchiv Zwickau nimmt teil
Am 1. März 2008 findet zum vierten Mal der bundesweite Tag der Archive statt. Unter dem Motto „Heimat und Fremde" soll besonders der Identität stiftende Charakter der kulturellen Überlieferung in den Archiven einer breiten Öffentlichkeit nahe gebracht werden. Im Freistaat Sachsen beteiligen sich am Tag der Archive sieben Archive - eines davon ist das Zwickauer Stadtarchiv.
Das Stadtarchiv Zwickau stellt seine Aktion am 1. März, 10 Uhr, in den Städtischen Museen Zwickau, Kunstsammlungen, Lessingstraße 1, 08058 Zwickau, unter das Thema „Von der Migration zur Integration". Mit dieser Veranstaltung präsentiert sich das Stadtarchiv als Ort der Erinnerung. Im Mittelpunkt steht der Umgang der städtischen Verwaltung mit „Fremden" gestern und heute und deren Widerspiegelung in der Überlieferung im Stadtarchiv. Eingangs wird die Gleichstellungs- und Ausländerbeauftragte der Stadt Zwickau Monika Zenner zu aktuellen Fragen von Migration und Integration sprechen. Danach zeigt das Archiv eine Präsentation von Archivalien des 19. und 20. Jahrhunderts zu den Schwerpunkten Staatsangehörigkeitsangelegenheiten, Wanderbücher, Zwangsarbeiter, Flüchtlinge und Vertriebene, Militärangehörige. Anschließend bietet das Stadtarchiv bis etwa 13 Uhr Magazinführungen an. Eingeladen sind alle Interessierten, insbesondere aber auch ausländische Mitbürger sowie Institutionen, Vereine und Verbände, in deren Arbeit Migration und Integration im Mittelpunkt steht.
Bundesweit beteiligen mehrere hundert Archive unterschiedlicher Trägerschaft am Tag der Archive.
Mehr Informationen unter www.tagderarchive.de
Das diesjährige Motto „Heimat und Fremde" ist eine Thematik, die sowohl unter historischem als auch aktuellem Gesichtspunkt von hoher Brisanz ist. Denn Migration und Integration spielten auch in vergangenen Jahrhunderten stets eine große Rolle, besonders in unseren Städten. Seien es Menschen, die aus religiösen oder anderen Gründen aus ihrer Heimat vertrieben wurden oder Menschen, die sich in unserer Stadt niederließen und das Bürgerrecht beantragten, aber auch Handwerksgesellen auf Wanderschaft, Zugezogene aus anderen Ländern, die die sächsische Staatsbürgerschaft beantragten.
„Heimat und Fremde" hat auch einen Bezug zur jüngsten Vergangenheit. Zu denken ist dabei an Fremdarbeiter bzw. Zwangsarbeiter während des Zweiten Weltkrieges und Flüchtlinge und Vertriebene in der unmittelbaren Nachkriegszeit.
Dieser Tag soll in besonderer Weise die unmittelbare Begegnung mit Vergangenem befördern und zur Auseinandersetzung mit der Problematik von Migration und Integration unter historischem und aktuellem Aspekt anregen. Denn ihre Brisanz wird uns durch Erscheinungen von Fremdenhass und Ausländerfeindlichkeit tagtäglich vor Augen geführt wie bei kaum einem anderen politischen Thema unserer Zeit.